„Blade of the Rose“ ist die Fortsetzung zum asiatischen Überraschungsblockbuster „Twins Effect“ mit dem namensgebenden Pop-Duo ‚Twins‘ in den Hauptrollen. Auch wenn dieser filmische Beitrag aus marketingstrategischen Gründen international als Fortsetzung vermarktet wird, haben beide bis auf die Girls Gillian Chung und Charlene Choi keine weitere Schnittmenge.
Bevor man sich auf einen Film mit den beiden süßen Damen einlässt, sollte man sich bewusst sein das es sich hier um ein Merchandising Produkt der Marke Twins handelt. Auch wenn der Name hierzulande keinem was sagen wird, in Hongkong sind die Popsternchen Superstars. Schon ihr erster gemeinsamer Film „The Twins Effect“ war purer Trash, der lediglich dazu diente die beiden Girlies ins rechte Licht zu rücken. 2003 gehörte der Film zu den erfolgreichsten in Asien, eine Fortsetzung war daher wohl unvermeidlich.
Die Vampirgeschichte Marke Buffy wurde für das Sequel über Bord geworfen, stattdessen widmete man sich dem Fantasy Genre. Der Ansatz ist ein völlig neuer und bietet genügend Raum um sich auszutoben. Die bunte Fantasiewelt bedient sich frei bei westlichen und fernöstlichen Mythen, mixt die Saage vom Schwert Excalibur mit chinesischen Wu`Xia Erzählungen. Eine homogene Mischung stellt sich aber zu keinem Zeitpunkt ein, die ganze Geschichte wirkt zu konstruiert um wirklich zu fesseln. Zudem kommt die Fantasywelt extrem bunt daher und steht dem künstlich-sterilen „Wu Ji“ in nichts nach.
Wie schon in Twins Effect dient die Geschichte nur als Aufhänger um die beiden Starlets Gillian Chung und Charlene Choi glanzvoll in Szene zu setzen, was teilweise auch ganz gut gelingt. Die beiden sehen nicht nur umwerfend aus, sondern machen auch den Wire-Fu Kampfszenen dank digitaler Tricktechnik und Wirework eine gute Figur. Maßgeblichen Anteil hat daran Regieveteran Corey Yuen, dessen Choreographie zwar nicht außergewöhnlich, aber dennoch ansehnlich ist. Besonders das erste Aufeinandertreffen der Twins, hier noch gegeneinander, bietet jede Menge Eyecatcher und geizt nicht mit Bullettime Effekten.
Leider verliert der Film im weiteren Verlauf immer mehr an Substanz, im Gegenzug nehmen peinliche Slapstick Szenen zu. Charlene Choi erweist sich wieder als extremer Nervtöter, denn außer zicken und schmollen zeigt sie nicht viel. Mir stellen sich jedesmal die Nackenhaare auf, wenn Choi zu ihren kreischenden Schreianfällen ausholt. Wer „Twins Effect“ gesehen hat, sei also schon mal vorgewarnt. Immerhin fällt Gillian Chung als ruhender Pol weitaus angenehmer auf, quasi das Gegenstück zu Charlene.
Bemerkenswert ist wieder die Entwicklung des Plots, der im Verlauf immer groteskere Bahnen einschlägt. Besonders Trashliebhaber kommen bei soviel Stumpfsinn auf ihre Kosten. So werden beispielsweise alle Männer von der bösen Hexe mit einem Fluch belegt, mit dem Ergebnis das ihnen Brüste wachsen. Über die skurrile Welt, in der alle Männer ein Leben als Sklaven fristen und die Frauen die Macht übernommen haben will ich mich erst gar nicht auslassen. Man bekommt hier so einiges aufgetischt, einiges davon ist extrem schwer verdaulich und wird wohl nur den Wenigsten schmecken.
Eine Erwähnung wert ist auch das große Staraufgebot, besonders in kleineren Nebenrollen. Sozusagen ein ‚Meet and Greet' von Hongkongs populärsten Schauspielern. Da hätten wir zum einen die beliebten Jungdarsteller Edison Chen, Daniel Wu und Tony Leung mit mehr oder weniger großen Auftritten. Leider wird man den Eindruck nicht los das es um ein rein finanzielles Engagement handelt, denn wirklich einbringen kann sich keiner Darsteller. Interessanter sind da schon die Auftritte von Donnie Yen und Jackie Chan, die Beide auch schon im Vorgänger mit von der Partie waren. Wem der kurze Zweikampf im „Shanghai Knights“ nicht genug war, kann hier die Fortsetzung bestaunen. Dank Special Effects en masse und Drahtseilakrobatik ist auch dieses Aufeinandertreffen durchaus sehenswert, wirkliche Highlights sucht man aber vergebens. Interessantes Detail am Rand, Jackies Sohn Jaycee Chan absolviert als Anwärter auf den kaiserlichen Thron sein Leinwanddebüt.