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Ab einer bestimmten Größe und Rasse funktioniert Tierhorror mit Hunden recht gut, - schließlich habe ich lieber 30 Katzen um mich herum als einen Pitbull.
Doch Regisseur Burt Brinckerhoff, der sich später um familientaugliche Serien wie „Alf“, "Agentin mit Herz“ oder „Remington Steele“ kümmerte, kann hier selten Nervenkitzel erzeugen. Zu viele Füllszenen, zu wenige Hundeangriffe und bei alledem fehlen deutliche Sympathieträger.

Warum die Hundemeute, die sich aus verschiedenen Rassen zusammenrauft und des Nachts erst Kühe und später auch Menschen zerfleischt, bleibt ein wenig ungeklärt. Andeutungsweise weiß der Gouverneur ein wenig mehr und es könnten auch Experimente mit einem Neutronenbeschleuniger dahinter stecken, die zeitgleich für wiederkehrenden Stromausfall in der kalifornischen Kleinstadt sorgen.
Zumindest sind die Professoren Thompson (David McCallum) und Fitzgerald (George Wyner) damit beschäftigt, größeres Unheil von ihren Studenten und den übrigen Einwohnern fernzuhalten.

Der schematische Ablauf urigen Tierhorrors zeichnete sich bereits anno 1976 ab: Erste Opfer sind Tiere, dann vereinzelt Menschen, der Held tappt zunächst im Dunkeln, als er die Gefahr erkennt, wiegelt der Bürgermeister ab, bis der Gefahrenherd völlig ausbricht und Panik unter den Menschen verursacht.

Nur leider ist das Drumherum nicht allzu sympathisch ausgefallen. Unsere Helden sind zwei muffelige Theoretiker, Thompson noch mit Love Interest an der Backe, der ihr aber wenig Gefühl entgegen bringt.
Hauptfiguren mit mutigem Körpereinsatz und pfiffigen Ideen sehen zumindest anders aus und so muss man zeitweilig redundante Dialoge über sich ergehen lassen. Wie man da während des Unterrichts erklärt, inwieweit Pheromone auf Ameisen wirken, bleibt ebenso anödend wie das Getue unter den Studenten und auch die kurzen Einführungen späterer Opfer bringen allenfalls austauschbar oberflächliches Gelaber.

Erst im letzten Drittel häufen sich Hundeattacken, eine größere Gruppe Studenten wird über den Campus gehetzt und letztlich bleiben auch zahlreiche blutverschmierte Opfer zurück.
Ferner werden die Hunde mutiger und beginnen in Wohnungen einzudringen und beispielsweise eine Frau unter der Dusche wegzuschnappen.
Doch leider finden die meisten Angriffe in der Nacht statt, wobei die Ausleuchtung (sicherlich recht bewusst) oft unzureichend ist und man nicht einen einzigen Hundebiss ausmachen kann, sondern nur ein Bespringen mit sich windender Person darunter erkennt.

Auch wenn sich die Kamera löblicherweise oft auf Höhe der Hunde bewegt, um deren Egoperspektive einzufangen, gleichermaßen schnelle Fahrten und versierte Slow Motion zu finden sind, bringt das Gesamtergebnis mit den Tieren kaum einen Furcht einflößenden Eindruck. Die Hunde wirken zwar ordentlich dressiert, doch man versäumt es, diese in bedrohlich wirkender Perspektive, etwa in Close Up mit fletschenden Zähnen einzufangen.
Demgegenüber wirken einige Einstellungen nahezu niedlich, wenn Hunde verschiedener Rassen (unter anderem Dalmatiner, Pinscher, Setter und Schäferhund) gemeinsam durch die Straßen laufen.

So kommt brauchbares Tempo mit Spannungsmomenten erst gegen Ende auf, während davor zuviel Drumherum immer wieder Drive aus dem Geschehen nimmt.
Allerdings vermag auch das Ende nicht so recht überzeugen, es wirkt zu unentschlossen und offen, wie ein Cliffhanger zur nie gedrehten Fortsetzung.
Insgesamt fehlt dem Ganzen also der notwendige Biss, um konstant mit Überfällen der Titelträger zu punkten.
Wenn es um Hunde geht, werden Tierhorrorfreunde mit Beiträgen wie „Cujo“ oder „Die Meute“ definitiv besser bedient.
4,5 von 10

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