Wenn es um Tiere im Horrorfilm geht, so wird es doch bisweilen sehr originell und ungewollt lustig. Wer Filme wie Rabbits, Slugs oder Die Frösche kennt, der weiß was ich meine. Harmlose Kriech- und Haustiere als Menschenfeind? Sicher das. Schon ganz anders ist da „des Menschen bester Freund“, der Hund, als aggressive Bedrohung anzusehen – eine realistische Vorstellung. Filme mit mordenden Hunden entbehren gerade in der heutigen Zeit nicht einer gewissen Aktualität. Doch der moderne Tierhorrorfilm ist auch nicht mehr das was er einst war. Intensive Beiträge wie Die Meute weichen überzogenen Spaßwerken wie Frankenfish - das Subgenre Tierhorror ein Abziehbild seiner selbst.
So hatte ich von Killerhunde doch einen Tick mehr erwartet als die bisweilen blutigen Hundeangriffe. Zu sehr plätschert der Film dann doch vor sich hin, langweilt mit banalen Dialogen und unnötigen Füllszenen – anstatt sich auf eine spannungsgeladene Storyentwicklung zu konzentrieren. Was erstaunt ist dass das Muster, nach denen solche Filme aufgebaut sind, auch 30 Jahre danach gleich geblieben ist. Unerlaubte Experimente, eine besorgte Kleinstadt die urplötzlich von den missglückten Versuchen überrascht wird und ein Wissenschaftler der neben dem abwinkenden Bürgermeister sich noch mit der Bedrohung herum schlagen muss. Dessen Freund und Professor an der Uni nimmt sich mit der Sache an, hat er doch auch seine Studenten vor den abnormalen Hunden zu schützen.
Das die Story stereotyp ist, kein Ding. Aber dieses „Manko“ werfen wir lieber zeitgenössischen Produktionen vor, ist der Film doch von 76 und damit quasi geistiger Urvater. Aber auch da gab es schon bessere dramaturgische Abläufe. Der Anfang zieht sich doch sehr, eigentlich ist nur die letzte halbe Stunde etwas interessanter. Das aber auch nur, weil vermehrt Angriffe stattfinden und etwas Tempo in die Sache kommt. Dazwischen Attacke, Leerlauf, Attacke, Leerlauf – ohne wirklich jegliche interessante Entwicklung seitens der Geschichte oder der Figuren aufzubauen. Weder über die geheimen Forschungen erfährt man etwas, noch wird der Film einigermassen spektakulär beendet. Wirklich spannend wird es daher selbst in den besseren Einschüben nicht, hat man zum einen zu den Charakteren keinen echten Bezug, zum anderen – wechselt die Szene in die nächtliche Umgebung – kann man sicher sein das in den nächsten paar Minuten die Hunde angreifen.
Was ich hier erwartet hatte waren beklemmende und intensive Attacken. Blutig hätte es nicht zwingend sein müssen. Doch die Bisswunden bürgten nicht einer gewissen Härte, wenn auch nicht so krass detailliert reißerisch gemacht wie der Schäferhundangriff bei Geisterstadt der Zombies. Auch die Aufnahmen der Hunde sind bei weitem nicht so intensivierend wie bei Die Meute, wenn aber der Angriff in der Dusche schon ziemlich gut gemacht war. Aber Zeilen wie „Eine halbe Kleinstadt wird ausgelöscht“ ließen die Erwartungen hoch sprießen. Zwar mehren sich in der letzten halben Stunde dann auch die teilweise "netten" Angriffe, aber vorher verwischten banale Szenenabfolgen den einigermaßen stimmigen Grundtenor, so dass eine beklemmende Atmosphäre mehr oder weniger im Keim erstickt wurde.
Fazit: Die Meute bleibt in Sachen Atmosphäre & Spannung – in meinem Augen mit die wichtigsten Kriterien bei Hundehorrorfilmen – unerreicht und sollte Killerhunde ganz klar vorgezogen werden! (3,5)