Grusel, Schauer, Schrecken – die Briten drehen eine ernsthafte Monte-Christo-Version von „Arsen und Spitzenhäubchen“! „The Beast in the Cellar“ heißt diese horrible Story rund um einen durchgeknallten Waldschrat, der vor 30 Jahren, als er noch jung und knackig war, bei Kriegsbeginn anno 1940 von seinen älteren Schwestern eingemauert und ruhiggestellt wurde. Weil er unter Tabletteneinfluß den geistigen Löffel schmiß, blieb er gleich drei Jahrzehnte da unten, mit Vollpension und ohne Klo. Die Sache stinkt, soviel ist klar.
Doch der Fiesling hat einen Weg rausgefunden, hat ordentlich Mische für seinen bereits abgelebten Daddy übrig und meuchelt mit 30 Jahre nicht manikürten Fingernägeln Armeebedienstete die im Moor Manöver üben.
Wie langweilig doch 78 Minuten sein können, beweist die Produktion, die uns in einer Tour die alten Damen des britischen Films bei ihren kryptischen Gesprächen vorführt, ehe die Polizei gerufen wird, um dann die ganze Story in einer Rückblende zu erzählen.
Geld hatte man keins, denn die Szenen der seligen Vergangenheit (in etwa die glücklichen Schlittenfahrten um 1914) sind so deutlich 1970 gedreht, wie man an den Kleidern deutlich erkennen kann.
Darüber hinaus rückt die Kamera in die Angreiferposition, wenn es an die Gewaltszenen geht, wirbelt und dreht sich wie verrückt, läßt uns aber nicht das kleinste Fitzelchen vom Angreifer sehen, weil uns ja die Spannung erhalten bleiben soll.
Wenn man den Waldschrat in der Schlußszene dann endlich zu sehen bekommt, fragt man sich berechtigt, warum knackige UK-Soldaten dem trotz Fingernägel nicht stramm was vor die Fresse gegeben haben, anstatt sich abschlachten zu lassen.
Schneller Vorlauf ist das Zauberwort, wenn man nicht eine seltene Vorliebe für diese zähen Dialogschinken hat, in denen man sich wünscht, die Biederkeit der Dialoge fände nicht auch noch Entsprechung in den langweilig-realistischen Kulissen. Urteil: Schnarch! (3/10)