Die britische Produktionsfirma Tigon war im Grunde nie eine Konkurrenz für die Hammer Studios, auch wenn sie beispielsweise mit „Der Hexenjäger“ einen recht atmosphärischen Beitrag landen konnten.
In vorliegendem Fall verspricht die Story einmal mehr, als der Inhalt auch nur ansatzweise zu erfüllen in der Lage ist.
Im verschlafenen Örtchen Lancashire wohnen die älteren Schwestern Joyce und Ellie seit jeher im Haus ihrer Eltern, doch im Keller des Anwesens schlummert ein furchtbares Geheimnis. Als eines Tages ein Soldat brutal ermordet wird, geraten die Schwestern in Aufruhr…
Der erste Mord des vermeintlichen Ungetüms, welcher bereits nach wenigen Minuten über die Bühne geht, lässt nichts Positives vermuten: Das schreiende Gesicht eines Soldaten, bewusst eingesetzter Zoom mit Wackelkamera und mit Mühe erkennbare Krallen sind alle Bilder, die vom Ableben des Namenlosen bleiben.
Danach folgt die Einführung der beiden Jungfern und die Chose gerät zusehends geschwätziger.
Grund hierfür ist die äußerst begrenzte Anzahl an Protagonisten und der starke Fokus auf die geheimniskrämerischen Damen, die gefühlte fünfzehn Mal Tee oder Kaffee servieren, zur Not sich selbst.
Für eine Weile gelingt das orakelhafte Andeuten des Familiengeheimnisses, doch spätestens nach einer halben Stunde ist klar, wer im Keller hauste und aus welchen Gründen ausschließlich Personen in Militäruniform gekillt werden.
Da bringt die Zugabe einer liebreizenden Krankenschwester und eines feschen Soldaten, der sich aus unerfindlichen Gründen mehrmals täglich um die Omis kümmert, im Gesamtbild rein gar nichts.
Derweil mordet das Wesen zaghaft weiter, auch wenn am Ende weniger als eine Handvoll Opfer zu beklagen sind und das höchste der Splattergefühle ein heraushängender Augapfel ist.
Selbst das zu helle Blut tröpfelt nur im Off, und während die eine der beiden Schwestern überwiegend das Bett hütet, plappert die andere einem Inspektor gegenüber drauf los, was zwar von dem Versuch eines Flashbacks begleitet wird, am Ende aber eher Spannung raubt, anstatt das Tempo merklich in Gang zu setzen.
Einzig die solide Kulisse der Pinewood Studios erzeugt hin und wieder eine passable Atmosphäre und das Spiel der beiden Alten ist zumindest brauchbar, wenn auch nicht überragend.
Alles andere bildet einen überwiegend lahm aufgezogenen Monster-Gruselfilm, der zu wenig Suspense und zu viele Dialoge einbindet.
Nur für knallharte Freunde britischer Horror-Hausmannskost, welche ohne Salz und Pfeffer und zuweilen äußerst zäh rüberkommt.
3,5 von 10