Review

Na wenn da nicht mal jemand ganz gewaltig einen auf „Waterworld“ für Arme macht.
„Watership Warrior“ (wer denkt sich eigentlich solche Titel aus?) ist nun wirklich eines der seltsamsten Alibi-Story-Verbrechen für eine Anzahl schundig gefilmter und choreographierter Kämpfe, die ich kenne. Gut ich erwarte von einem Film, der von Brigitte Nielsen produziert wurde und in dem sie selber eine der Hauptrollen spielt sicherlich nichts Anspruchvolles oder weltbewegendes, aber ein bisschen mehr hätte es schon sein können.

Gut, vermutlich hatte man irgendwo im Müll ein paar Filmaufnahmen eines US Kriegschiffes gefunden, und sich gedacht das man die doch wunderbar in einem B-Action Film verwenden könnte, aber wäre es da nicht möglich gewesen wenigstens ein bisschen Zeit auch in die Story zu setzen? So ist es mal wieder die alte Leier:
Irgendein Stoff der zum überleben notwendig ist (hier natürlich Wasser) ist knapp. Einer oder eine (wie in diesem Fall) beherrscht die armen Normalbürger, in dem sie das Monopol auf die seltene Ware hat und eine Gruppe Rebellen will das natürlich nicht hinnehmen und sucht sich einen großen starken Typen, der mal ordentlich aufräumt bei den Bösen.

So gibt es dann auch hier die Rebellen, die sich natürlich niemand geringeren als Matthias Hues aussuchen um die fiese und gar böse Minna (Busenwunder Brigitte N.) und ihr Kriegsschiff aus dem Weg zu räumen. Hues, der hier auf den Namen Erikson hört, zögert natürlich zu nächst wird dann aber ebenso natürlich doch noch losziehen. Dumm nur das er erstmal gefangen genommen wird, und auf dem Schiff immer wieder nur rumhängt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Nielsen hat währenddessen immer wieder Probleme mit ihren Angestellten, die Pläne gegen sie schmieden und sich selbstständig machen wollen, dabei tun sich besonders ein Typ der wohl eine Art Wissenschaftler sein soll und Rostock heißt (bin mal gespannt wann der erste Bad Guy in einem US Film Schwerin oder Chemnitz heißt) und Minnas erster Offizier oder so was, der immer in einem Mantel rum läuft der verdächtig nach billig nachgeahmtem SS-Mantel aussieht,hervor. Die wollen also das Schiff sprengen und nehmen dazu einen Kasten der circa so groß ist wie ein Schuhkarton (wohl gemerkt wir sprechen hier von einem ausgewachsnen Kriegsschiff). Aber inzwischen hat sich natürlich auch Erikson befreit, und das in dem er einfach die Verankerung an die er gehängt wurde aus der Wand gerissen hat, seltsam nur das die Amis auf ihren Kriegsschiffen echte Steinwände haben, denn das sieht doch ganz eindeutig nicht nach einer Metallwand aus. Also er macht sich jedenfalls auf den Weg um alles und jeden platt zu machen, wird dabei noch von einem Kerl unterstützt der Rocky heißt und der Bruder von Eriksons Freundin ist, die auch auf dem Schiff gefangen ist und beide kloppen sich also von Deck zu Deck.
Dazu kommt noch ein geistig verwirrter Arzt, der mit Handgranaten um sich wirft und den Stuntmen die Gelegenheit zu ein paar Flugeinlagen gibt. Am Ende hat natürlich das Gute gewonnen und die böse Minna ist hinüber, ebenso wie ihr Schiff, dessen Explosion war aber wohl nicht auf dem Stockfootage zu finden, so das man dieses Detail nicht zu sehen bekommt.

Wie gesagt ich erwarte ja nicht viel, schon gar nicht bei einem Film mit Matthias Hues, aber das hier wirkt einfach nur peinlich und billig. Die Dialoge sind furchterregend blöd und die deutsche Synchronisation gibt dem Ganzen dann noch den Rest. Dazu kommen Darsteller die alle nur einen Gesichtsausdruck haben und schon bei Dingen wie Wut überfordert sind. Die Zweikämpfe sind allesamt absolut undynamisch und mies choreographiert und auch so gefilmt worden. Es gibt nach nahezu jedem Schnitt einen nicht zu übersehenden Anschlussfehler und spätestens wenn sich im Finale zwei Gute und zwei Böse gegenüberstehen und circa 5 Minuten mit Pistolen und Gewehren aufeinander schießen ohne das einer in Deckung geht oder trifft, dann ist alles vorbei.

Ich habe ja wirklich nichts gegen ein ordentliches B-Movie einzuwenden, aber auch hier erwarte ich doch ein Minimum an Kompetenz. Was in „Watership Warrior“ geboten wird ist einfach nur mies. Da passt gar nicht, die Nielsen spielt als ob sie unter Verstopfung leidet und bleibt die ganze Zeit angezogen, Matthias Hues zeigt das es ein großer Fehler ist ihn in einer Rolle einzusetzen, in der er Gefühle zeigen muss und auch noch in eine Lovestory gezogen wird, das Stockfootage ist immer wieder das selbe, man sieht eine Szene gute 10 mal, die Effekte sind einfach nur schlecht und die Action ist lahm und einfach nur langweilig. Es gibt zwar für Trash Fans das ein oder andere Highlight, aber die Story ist einfach zu dämlich um schon wieder witzig zu sein und letztlich macht sich eher Langeweile breit. 2 von 10 Punkten,

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