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"Predator" lässt grüßen, welcher eine ganze Lawine von Filmen mit der Thematik lostrat , dass eine Spezialeinheit im Dschungel gegen ein Monster antritt. Aber es ist kaum zu glauben, dass sich in David A. Priors (Future Zone, Waterland - Kampf ums Überleben) trashigen "Bio Force" auch Schauspielgrößen wie Powers Boothe (Die Letzten Amerikaner, Sudden Death) und Wilford Brimley (Das Ding aus einer anderen Welt, Cocoon) verirrt haben.

Die NASA-Rakete "Icarus" soll einen vom Militär entwickelten mutierten DNA-Strang zum Mond schießen. Doch die Rakte stürzt in ein nahegelegenes Waldstück. Man schaltet die Spezialeinheit um Lieutenant Hollinger (Leo Rossi) ein, um das gefährliche Experiment zu bergen. Doch nicht nur das, Hollinger hat den Auftrag seine gesamte Einheit zu eliminieren, nur Sergeant Trotter (Ted Prior) kann dem Massaker entkommen. Auch hat sich Hollinger mit der mutierten DNS infiziert und verwandelt sich nach und nach in eine Bestie. Mit Hilfe der dort lebenden Carol-Anne (Denise Crosby) und ihrem Bruder Jordie (Grant Gelt) versucht Trotter das Monster aufzuhalten, während General Devro (Wilford Brimley) plant die ganze Gegend auszuradieren.

Solch einen Quatsch mit Soße habe ich schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen, mit Hilfe eines mutierten DNA-Strangs will man die eigenen Soldaten in scheußliche Monster verwandeln, um so seinen Feinden den Garaus zu machen. Der erfahrene Zuschauer weiss sofort, dass die Rakete in dem Waldstück landen sollte, um die mutierte DNA einmal zu testen. Doch warum soll Hollinger seine gesamte Mannschaft umlegen ? Warum hat Trotter keinen Kratzer obwohl sichtlich auf ihn geschossen wurde ? Fragen über Fragen, auf die nicht mal Regisseur Prior eine Antwort wissen dürfte. Doch zuerst muss mal die zähe Einleitung überstanden werden, bevor es ans Eingemachte geht. Hollinger erhält seine Befehle direkt von einem gewissen Frost (Powers Boothe), dessen Charakter eine Erklärung benötigen würde. Schließlich entpuppt er sich als Drahtzieher der ganzen Angelegenheit. Mit General Devro ist die nächste Lachnummer am Start, denn dem quillt die Milde nicht nur aus jeder Pore, sondern anstatt in angemessener Kleidung kommt der Gute mit Hawaihemd und Sonnenbrille. Und leider spielt sich das ganze Geschehen nicht mal im Dschungel, sondern in einem sonnigen Laubwald ab. Prior gelingt es zu keiner Zeit seine Kulisse ein wenig unheimlich in Szene zu setzen, vom schwachen Score kann er sich in Punkto Atmosphäre auch keine Hilfe erhoffen.

Doch hat man das erste Drittel hinter sich gebracht, so gibt es immerhin ein wenig Licht am Horizont, denn die rote DNA-Masse schlüpft endlich in Hollingers Körper. Während er langsam mutiert und seinen langjährigen Kumpel Trotter durch den Wald jagt, wird immer wieder zu Frost und Devro geblendet, deren Aktivitäten am Rande in keinster Weise interessieren. Damit es nicht allzu langweilig wird, darf noch eine zweite Spezialeinheit auftauchen. Doch wer sich jetzt ein paar Goreeffekte wünscht, muss leider auf der Strecke bleiben. Es darf mal ein abgerissenes Bein durch die Luft fliegen, ein abgetrennter Kopf auf dem Boden entlang kullern und ein paar blutige Einschüsse gibt es obendrauf. Also nichts, was in irgendeiner Weise vom Hocker haut. Da sich die Spezialeinheit dermaßen doof anstellt, hat Monster Hollinger leichtes Spiel. Doch die ganzen Morde geschehen eigentlich ausschließlich im Off. Trotter hat mittlerweile Unterstützung, während Carol-Anne nur dazu da ist um später vom Monster entführt zu werden, so hat es der junge Jordie wirklich drauf. Er bleibt nicht nur in jeder Situation cool, sondern kennt sich auch mit Waffen und Minen fast besser aus als Trotter, was dermaßen lächerlich wirkt. So gestaltet sich die Hetzjagd nach dem Monster leidlich unterhaltsam, doch den absoluten Kracher gibt es im Finale, wenn das Vieh vorher salutiert, bevor es zu Grunde geht. Auf die desolaten Leistungen der Darsteller will ich gar nicht näher eingehen, nur Powers Boothe als sarkastischer Frost ist richtig bei der Musik.

Eine doofe Story und die unspannende Hetzjagd auf ein Gummimonster mit Wolfskopf bekommt man hier geboten. Leider nimmt sich "Bio Force" noch dermaßen ernst, dass unfreiwillige Komik schon vorprogrammiert ist. Im Endeffekt ein langweiliger und trashiger "Predator" Klon mit ungewohnt bekannter Besetzung, die gleich mit verheizt wird.

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