Gleichzeitig Vorwegnahme von Hellbound (1994) und dessen Vermischung aus Serienkillerhatz und Polizeifilm mit dem okkulten Horrorstück, als auch entsprechend dieser Vereinigung chronologisch nachfolgend zu Pentagramm - Die Macht des Bösen (1990) und entsprechend weniger Kreativität als vielmehr Inspiration und der Aneignung anderer Quellen registriert. Geschrieben und gedreht von David A. Prior, der sich zu Beginn der Neunziger sowieso in Höchstform befunden hat und auch im Höhepunkt seiner Karriere, was auch die Gewinnung teils bekannter Namen in der Besetzung ermöglichte und eine Registrierung der Filme im größeren Kreise führt:
New Orleans, zur Zeit des Mardi Gras. Die beiden Polizisten Mike Turner [ Robert Davi ] und Johnson [ David Dahlgren ] sind auf der Fährte des Serienkillers Bishop [ Michael Ironside ], der eine Observierung und die gestellte Falle mit einer Prostituierten allerdings bemerkt und in der folgenden Auseinandersetzung nur Turner noch am Leben lässt. Mit diesem hat er ein besonderes Spielchen vor, in das auch bald seine Exfrau Christine Turner [ Lesley-Anne Down ] hineingezogen wird und seine neue Bekanntschaft Valerie [ Lydie Denier ]. Turners Vorgesetzter selber, Capt. Hodges [ John Amos ] wird bei den zunehmend verrückter klingenden Eskapaden seines Untergebenen eher misstrauisch, stellt ihm aber den neuen Partner Det. Williams [ Mike Starr ] an die Seite, wozu sich bald auch das Orakel Miss Sadie [ Margaret Avery ] gesellt.
An einem Tiefpunkt im Leben des ermittelnden Detectives anfangend und mit einer Frist von drei Tagen gesetzt, wird hier von Beginn an mit dem Schicksal eines gebeutelten Polizisten und der alltäglichen Drecksarbeit das Klischee eingesetzt; der Köder tot, der Partner tot, die Kollegen glauben einem nicht und auch der Exfrau ist es mitten in der Nacht für ein tröstendes Gespräch über das Festnetztelefon zu spät. Der Karneval ist nur ein böses Omen und sorgt nicht für Stimmung, die eigene Behausung verträgt weder das Aufräumen, nur eine Form von Häuslichkeit und Heimeligkeit und auch kein Tageslicht.
"That's not the problem, Michael. This is the problem. This Report. Reads like a bad movie."
Prior, der oftmals eine gute Besetzung zusammenbekam bzw. sich immer bekannter Namen und vor allem auch Gesichter bediente, schafft dem Narbengesicht Davi hier eine seltene Haupt- und auch eine seltene positive Rolle; dass der Gegenspieler Ironside ein gestandener Mime und auch ein Hüne mit präsenter Statur ist, schadet dem Katz-und-Mausspiel auf mehreren Ebenen und wie als frühe Vorwegnahme von End of Days dabei sicherlich nicht. Ein richtig filmisches Erlebnis kommt trotz etwas mehr Radau im Showdown inklusive zweier Explosionen und Kollisionen dabei allerdings nicht heraus, auch bei den 'größeren' Arbeiten des Machers nicht, wirkt das Ganze trotz einiger geeigneter Bilder, zu denen hier auch Kameramann Don E. Fauntleroy beiträgt, meist wie verkrampft auf Nachahmung von zuvor Gesehenen und gestellt im analogen Geschmack. Trotz der Rückkehr zu den Wurzeln des Horrors im nunmehr finanziell soliden Rahmen wirkt die Inszenierung gleichzeitig solide (für Videothekenreißer) und wie eine (tontechnisch auch schlecht abgemixte) Anfängerübung, in der sich noch ausgetestet wird und vorsichtig an das Ziel (eine flüssige und stimmige Einheit aus Optik und Akustik) heran manövriert; darunter eine doppelte barbusige Sexszene für die Exploitationklientel, in der in einer Parallelmontage Davi beim Beischlafakt (dankenswerterweise) das T-Shirt anbehält, und Ironside statt mit dem Freudenspender lieber mit dem Springmesser agiert.
"What i want you to do is to go back to your desk and re-write this report. And this time leave out the comic-book crap."
Doch nach Regen folgt Sonnenschein und auch hier mal ein neuer Tag beginnt, wird nach einer durchwachten Geisterstunde und der Hilfe mit Alkohol die Arbeit neu aufgenommen und sogar ein neuer Partner an die Seite gestellt. Mehrere Schüsse in der Eingangsszene, dazu einige Fensterstürze und sowieso viel 'Sprünge' (mit dem Trampolin?) seitens des Antagonisten und seines Stuntman verleihen dem steifen, oftmals total menschenleeren Werk zudem einige (ebenso steife) Actionszenen, in der bei der erstbesten nächsten Verfolgungsjagd des Dämons hier auch ein Auto sich in Zeitlupe überschlägt und anschließend natürlich prompt explodiert.
Bei einer weiteren Einheit des Second Unit Teams sieht man dann auch deutlich, dass der Film wie üblich für die Herrschaften Prior (Bruder Ted ist hier First Assistant Director) in Mobile, Alabama und nicht in New Orleans direkt, sondern nur mit zwischenzeitlichen Außenaufnahmen von dort gedreht worden ist; eine Kaschemme von Bahnhof stellt den Ausgangspunkt für eine Verfolgungs'jagd' Zug gegen Auto dar, die wie mit 5km/h gehandhabt aussieht und genauso steril wie die meisten anderen Szenen, abseits manch besserer Dialoge und der durchaus vorhandenen, hier geradeso durchscheinenden Prägnanz der (männlichen) Darsteller, mit Davi übrigens mehr von der femininen Seite als üblich, inklusive Tränchen im Auge und Rotz in der Bremse wirkt.