Bei einem DAVID A. PRIOR-Film kann man wirklich nichts weiter als stupide C-Action erwarten. Im Idealfall ist das dann so bekloppt, dass ein Trash-Epos wie TÖDLICHE BEUTE (1987) entsteht. Für mich muss sich jeder Prior-Film an diesem Werk messen lassen. Rapid Fire ist deutlich weniger unterhaltsam, aber worum geht es?
Die US-Regierung beauftragt einen Elitesoldat damit einen Terroristen aufzuspüren. Dieser Terrorist wird von einem ehemaligen Kollegen des Elitesoldaten unterstützt, der sich jetzt auf die böse Seite geschlagen hat und im Besitzt eines hochmodernen Gewehrs ist.
Der Film bietet vergleichsweise wenig Action. Da wäre ein Shootout auf einem echten Militärschiff. Die Kulisse auf dem Schiff lässt den Film zunächst hochwertiger erscheinen als er ist. Der Eindruck verflüchtigt sich jedoch schnell, denn das weitere Geschehen findet in Wohnungen, Kneipen und einer leerstehenden Lagerhalle statt, wodurch das niedrige Budget deutlich wird. Die Action beschränkt sich dann auf kürzere Prügeleien und Schießereien. Erst im Finale wird etwas länger rumgeballert und ein paar läppische Explosionen sind zu sehen.
Nett ist hingegen die Rivalität zwischen dem Elitesoldaten und seinem ehemaligen Partner, der nun auf der Seite der Terroristen steht. In mehreren Flash-Back-Szenen sehen wir, einen Verrat während eines Kampfeinsatzes. Der Terrorist wird seitdem von Alpträumen geplagt und wacht schweißgebadet auf. Diese Alptraumsequenzen geben dem Film einen leichten Horror-Einschlag, der allerdings nicht so fantastisch ausfällt wie in NIGHTWARS (1988). Ich denke, dass sich Prior von INVASION U.S.A. (1985) inspiriert haben könnte, denn dort hat Richard Lynch´s Figur auch Alpträume von Chuck Norris, der ihn Heimsucht: "Zeit zu sterben!"
Schauspiel sieht in Rapid Fire so aus: Ist jemand erstaunt oder hat Angst, dann reißt er seine Augen möglichst weit auf. Wenn jemand wütend ist, kneift er die Augen zusammen. Aber das dürfte bei einem C-Actionfilm niemanden verwundern.
Im Mittelteil gibt es ein paar Durchhänger, weil 1. ein Actionmangel vorherrscht und 2. eine kurze, belanglose Liebesschnulze angerissen wird.
Insgesamt ist der Film also kein Kracher, weil die Action etwas zu kurz kommt und unspektakulär ausfällt. Der unfreiwillige Humor hält sich ebenfalls stark in Grenzen, aber die klischeehaften Figuren sind dennoch recht amüsant und am Ende sehen wir wie einer der White-Trash-Darsteller gegen einen Bären kämpft. Unterhaltungswert ist schon vorhanden und qualitativ ist der Film noch Meilen weit vom Bodensatz des Genres entfernt. Da denke ich eher an Totgeburten wie THE ULTIMATE WEAPON (1997), MACON COUNTY WAR (1990), CONTRA CONSPIRACY (1990) oder AGENT RED - EIN TÖDLICHER AUFTRAG (2000)