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Man könnte meinen, dass "Düstere Legenden" ein lahmer Scream-Abklatsch ist. Das stimmt nicht ganz. Aber das werde ich weiter unten erläutern. Für mich ist "Düstere Legenden" sogar teilweise besser als Scream 2.

Ein irrer Killer hackt und schlitzt sich durch ein College. Studentin Natalie (Alicia Witt) erkennt das Vorbild für diese Bluttaten in sogenannten "düsteren Legenden" und versucht, den Mörder zu entlarven. Zusammen mit ihrer besten Freundin Brenda (Scream 2 - Dummchen Rebecca Gayheart) und dem Uni-Zeitungsreporter Paul (Jared Leto) beginnt die Jagd nach der wahren Identität des Killers, ohne zu ahnen, dass dieser aus den eigenen Reihen kommt.

Hauptdarstellerin Alicia Witt (Four Rooms) ist ein eher unbekanntes Gesicht in der Kinolandschaft. Obwohl sie ihre Rolle gut spielt wird während des Filmes dem Zuschauer jedoch klar, dass sie keine Scream-Queen a'la Neve Campbell oder Sarah Michelle Gellar ist. Ex-Cameron Diaz-Stecher Jared Leto (Fight Club) spielt den Zeitungsfritzen und den Freund der Hauptperson. Rebecca Gayheart (From Dusk Till Dawn 3) spielt die beste Freundin und zugleich die durchgedrehte Killerin. Auch sie kommt nicht an Leistungen eines Skeet Ulrichs oder Christian Bales heran. Weibliche Killer sind im Slasher-Genre eh selten. Einen Gastauftritt hat dann auch Horror-Legende Robert Englund (Freddy vs. Jason), der die Kids kurz in die düsteren Legenden einweisen kann, ehe er selber gemeuchelt wird. Danielle Harris (Last Boy Scout), die in Halloween 4 und 5 die Nichte von Michael Myers spielte, kann man hier als Gothic-Tusse bewundern, die sich per Internet immer neue Stecher holt und sich dann in Anwesenheit ihrer Mitbewohnerin von denen durchorgeln lässt. Wer immer Unbekannte zum Poppen einläd, muss natürlich damit rechen, dass unter diesen auch ein irrer Killer sein kann. Doch daran denkt unser sexgeiles Gothic-Dummchen hier nicht und lebt darum nicht allzu lange. Ebenfalls fällt Tara Reid (American Pie) als Sex-DJ dem Axt-Mörder zum Opfer. Reid sprang kurzfristig für ihre ehemalige Klassenkameradin Sarah Michelle Gellar ein, die wohl keinen Bock hatte, nach "Scream 2" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast!" erneut von einem Killer zu Hackfleisch verarbeitet zu werden. Joshua Jackson (Dawson's Creek) gibt einen Studenten, der gerne seine Mit-Studenten erschreckt, aber den Film auch nicht überlebt. Zum Schluss haben wir da noch Smallville-Lex-Luther-Darsteller Michael Rosenbaum, der am Anfang des Filmes gerne düstere Legenden erzählt, während einer Party dann selbst zu einer wird.

Okay... nun will ich mal erklären, warum "Düstere Legenden" einen Tick anders ist als die Scream-Filme. Der Drehbuchautor hat zahlreiche sexuelle Anspielungen in die Dialoge und die Handlung eingebaut, was "Düstere Legenden" von den braven "Scream" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast!" unterscheidet. Allerdings wirkt stattdessen die Auflösung des Filmes ziemlich unglaubwürdig. Doch bei "Scream 2" war sie das ja auch etwas (wie haben uns auf einer Internetseite für Psychopathen getroffen... hahahaha, selten so gelacht). Die Mordszenen sind nicht alle so blutig geraten wie in manch anderen Slasher-Filmen, aber man kann sich mit ihnen zufrieden geben. Dennoch ist die Idee mit den düsteren Legenden an sich eine gute Sache,wenn man sie nur etwas spannender umgesetzt und eine glaubwürdigere Auflösung präsentiert hätte. Zwar ist "Düstere Legenden" Slasher-Trash vom Allerfeinsten und die Opfer verhalten sich genre-typisch allesamt blöd wie ein Stück Brot, doch im Endeffekt ist der Film so trashig, dass er wieder gut ist. Wer also keinen anspruchsvollen Meuchel-Film mit ernstzunehmenden Charakteren sowie logischer Auflösung sehen will, ist mit "Düstere Legenden" bestens bedient.

Gemeinsam mit der Scream-Trilogie hebt sich "Düstere Legenden" aus der Flut von Slasher-Filmen Ende der 90er ab und überrascht mit frischen Ideen.

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