Von Waldliebhaber, Vietnamkriegsfetischist und Überlebenskünstler David A. Prior geschriebener und gedrehter Actionfilm im Kriegsschauplatz, der nicht nur chronologisch die Namsploitation-Reihe angefangen von Deadly Prey (1987) bis über u.a. Operation Warzone (1988) und Jungle Assault (1988) für den Moment abschließt, sondern sich gleichzeitig als Zusammenfassung und wiederum Vorlauf dessen erweist. Der nächste Gang ist schon direkt in die übersinnliche Materie der bisherigen Albträume aus ewigen Schlachtengetümmel gegen ständig aus dem Nichts auftauchende Soldaten und das Gerenne im Labyrinth aus Dickicht und Gehölz hinein (Night Wars - Grauenhafte Albträume, 1988), wird in den mit kleiner Pause noch nachfolgenden Lock 'n' Load (1990) doch mit dem Bewusstsein der Veteranen und ihrer Willenskraft bzw. der Ausschaltung und des Umprogrammierens dieser und in Lost Platoon (1991) schon wieder mit dem Genre des Horrorfilmes und dem Kampf gegen das Unbesiegbare und so den Urängsten gespielt. Eine kleine in sich stimmige, oftmals aber nur durch die Paarung der einzelnen Glieder und in der Gesamtschau reizvolle Saga, die im Einzelnen eher wenig Bewandtnis hat, auch wenn sie die Karriere von Regisseur Prior trotz anhaltender Versuche auf dem Sektor des B- und C-Filmes bis einschließlich heute (.d.h. bis zum unerwartet frühen Tode August 2015) bestimmte:
Aus Strafe für eine Befehlsverweigerung, die zwar ihre Mannschaft vor dem sicheren Tod rettete, aber trotzdem gegen die militärische Rang- und Hackordnung war, werden die beiden erfahrenen Soldaten Sgt. Bill Lance [ Ted Prior ] and Sgt. Jack Casey [ Fritz Matthews ] von ihrem Vorgesetzten Colonel Meredith [ William Smith ] zu einer undankbaren Aufgabe verdonnert. Sie sollen die gerade eben frisch angekommenen Rekruten zu einer Trainingsmission in abgelegenes Gelände begleiten und so an die Hand nehmend langsam und nach und nach an den Feind heranführen. Doch plötzlich ist die scheinbar sichere Gegend vom wilden Kommunisten überrannt und die kleine und großteils unerfahrene Einheit inmitten der Übermacht eingepfercht. Während Lance und Casey alle Hände voll zu tun haben, mit den heranstürmenden Horden Herr zu werden und ihre Grünschnabel/Kanonenfutter in Zaum zu halten, machen ihre jeweiligen Freundinnen Donna [ Alyson Davis ] und Karen [ Ingrid Vold ] im Lager dem Colonel mit Vorwürfen und Flehen nach Verstärkung die Hütte heiß.
Schon die erste Sequenz gibt dabei das Fehlen von Raum und Zeit und die Abstraktion des Geschehens aus einem Paralleluniversum vor. Eine ausschweifende Feuerschlacht, die nur gegen die ausdrückliche Order des Vorgesetzten und nur mit einer waghalsigen Aktion gewonnen werden kann, und die beiden Helden doch tatsächlich freihändig stehend und aus allen Rohren schießend auf einem Panzer in die Sieg hineingeritten sieht. Wie die Cowboys, wie die Kavallerie bei John Wayne kommt man da angerauscht und pustet den Gegner in das Nirwana und blutig aus dem Bilde weg. Zehn Minuten Schießerei auf freiem Felde mit emsig Patronenwechsel und ebenso viel Toten sind bis dahin vergangen; erreicht hat man in der Eröffnungsszene gleich mehrere Ziele, die in ihrer Idiotie vielleicht noch zu steigern, die Aussagen von Prior und dem Drehteam aber nicht mehr verschleiern sind.
Zum einen ist es egal, wann und wo das Kriegsszenario spielt, werden in den umliegenden Werken doch auch konkrete Ländern wie "Nicaragua" oder etwas umschrieben mit "Zentralamerika" und damit sicher nicht "Vietnam", dies übrigens im allerseltensten Fall genannt. Ist die Annäherung durch Metaphern oder Analogien oder tatsächlich auch der direkte Verweis allerdings immer auf das Verhalten der US-Soldaten gegen die Guerillataktik des Vietcong gegeben und wird auch hier entsprechend umgesetzt. So tritt man zwar nicht konkret gegen den Vietnamesen als oft unsichtbarer Gegner, der die Gegend viel besser kennt und auch skrupelloser ist, sondern gegen die Russen an, die im Grunde fehl am Platze, quasi am falschen Ort zur falschen Zeit, aus einer anderen Lokalität herübergebeamt sind. (Die Sowjetunion hat sich im Vietnamkrieg beteiligt, allerdings beratend und mit Material unterstützend und nicht als Aktivposten in der Militärischen Operation.)
Da dies schon egal ist, ist alles andere drumherum sicherlich auch. Anders lässt sich das Vorhandensein der beiden Bettmiezen, der Soldatenbräute unserer tapferen Helden nicht erklären; und macht das bisschen Gebussel vor dem Einsatz und das Melodramatische und weinerliche Beklagen beim Colonel aufgrund dessen Tatenlosigkeit dramaturgisch nur wirklich weder Zweck noch Sinn. Die eine barbusige Szene ist der Rede nicht wert, und Alles Weitere wird in Gesäusel um Liebe und Gewinn und Verlust von Gefühlen im Krieg zerredet und sowohl vom Drehbuch als auch der Inszenierung im Niemandsland und erst recht dem darstellerischen Schauspiel der geschundenen Einöde schlichtweg verschenkt.
Bestimmt gibt es hier und da einige Bemühungen, aus dem Geschehen in der Todeszone – für das Riverside, Kalifornien seine Pflanzenwelt als Kulisse herhielt – so etwas wie Existentialismus, Nihilismus, Heroismus und Patriotismus zu quetschen, und man hat dafür sogar ein gutes Abschlussbild parat. Allerdings wird das Geschehen davor immer wieder durch albernes punchfighting, gegenseitiges Verprügeln mit herumliegenden Baumästen, einem seltsamen Gedicht des Colonel auf seine beiden Recken im voice over – "Casey and Lance could escape all the danger. Two fighting machines with muscles made out of steel and bones made out of granite. Soldiers never ask where or when to fight, no matter if they are in the desert or in the jungle, if it's day or night. Casey and Lance are laughing right in the face of the devil!" – und andere Obskuritäten und Lächerlichkeiten auch in genau diese infantilen Sphären katapultiert. Zuguterletzt ist die Action bis auf ein paar Treffer beim Gegner nun einfach eintönig, langweilig, stumpf und steif, dazu noch ewig sich repetierend und so ermüdend inszeniert.