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Deadly Prey oder: Graf Zaroff und der vollkomme Verlust des peripheren Sehens.

Mike Danton ist der Beste und Geilste überhaupt. Er ist die Fleisch gewordene He-Man-Figur. Als er eines Morgens den Müll vor die Tür bringt, wird er entführt und zur Beute einer fröhlichen Menschenjagd. Aber Mike ist der Beste und ... das hatten wir schon. Und er macht die Jagdgesellschaft gnadenlos platt. Zu seinem Vorteil ist, dass die Jäger dämlich wie Pizzakartons und blind wie schlafende Maulwürfe sind. So metzelt sich Mike durch ein Fest von Unlogik und Continuityfehlern, begleitet von einem teils nicht mal unschmissigen Score. Und Cameron Mitchell muss hier einiges gekostet haben, da er hier nicht nur beim Sitzen gefilmt wurde.

Bei Best of the Worst von RedLetterMedia wurde ich auf diesen Waldmeister aufmerksam, und Oli tat der Nachwelt einen Gefallen mit seiner VÖ. Erst war ich sehr skeptisch wegen des Hinweises auf die Videoquelle, aber der Film war tatsächlich durchaus anschaubar. Cineasten, die bei DVDs schon "Augenkrebs" kriegen, sollten die Finger von lassen. Die Qualität liegt irgendwo zwischen Video und DVD, ist auf diesem Level aber solide. Und anschaubarer als z.B. Aerobicide (und er hat dessen Bildprobleme auch nicht). Der deutsche Ton ist für einen Film dieses Kalibers solide und hat etwas mehr Saft als der O-Ton. Ehemals gekürzte Passagen sind OmU. Das klappt recht reibungslos bis auf einen Tondoppler (als Mike einen Baddie niederschlägt und ihn dann waagerecht gegen einen Baum donnert, hört man nach dem Szenenwechsel noch einmal den Niederschlag).

Sehr unterhaltsamer Streifen mit Sternstunden der Schauspielkunst, Dialogen von einem 8-jährigen und einem erfrischend hohen Bodycount.

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