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Wer zuletzt jagt, lacht am längsten


Holy Moly... „Deadly Prey“ ist eine Trashactiongranate, die man nicht glaubt, bis man sie am eigenen Leib erfährt. Absolut überragend was „Scheissesein“ betrifft. Der Unterhaltungsfaktor geht durch die Decke. Irgendwo zwischen „Commando“ und „Graf Zaroff“, ein Wald-und-Wiesen-Massaker der billigsten und bescheuertesten Sorte. Eine dieser legendären Grabbeltischperlen, dessen ungeschnittenes US-VHS-Tape einige Sammler zurecht heilig sprechen. In „Deadly Prey“ kidnappen ahnungslose Söldner den Falschen für ihre perfide Menschenjagd - und so erleben sie mit dem Ausnahmekrieger und Vietnam-Veteran Mike Danton ein „Opfer“, das ihnen ganz schnell über den Kopf wächst und Kleinholz aus allem und jedem macht, der ihm zu nah kommt oder an die Gurgel will. Komplett rot sieht er spätestens, als seine Freundin ebenfalls gekidnappt und vergewaltigt wird...

Man o man... was für ein Trashbrett! Amateurhaft, billig, mies. Aber mit einer Inbrunst bei der Sache, die nahezu alles auf diesem Sektor in die Tasche steckt, was die alles andere als trasharmen 80er hervorgebracht haben. „Deadly Prey“ ist Wahnsinn auf Film gebannt. Einerseits schade, dass das originale Zelluloid nicht mehr existiert. Andererseits auch nur passend zum Film, zur Attitüde, zum Style. Den könnte man vielleicht gar nicht in 4K genießen, der gehört wahrscheinlich auf Videokassettenqualität. Ted Prior ist ein absolutes Tier, gegen das selbst Rambo aussieht wie ein Schlachtlamm. Ein Relikt voller Sprengladungen und einem treibenden, ununterbrochenen Score. Dumm, testosterongeladen, frauenfeindlich, menschenfeindlich, qualitätsfeindlich. Alles andere als gut. Und dennoch geht er runter wie Öl. Eine Zeit lang denkt man, dass zumindest der Gorefaktor etwas höher geschraubt werden könnte. Doch spätestens wenn im Finale mit abgeschlagenen Ärmen gekämpft und skalpiert wird, weiß man, dass man zum Glück nicht die gekürzte Version vor sich hatte. „Deadly Prey“ ist A-Liga-Trash und gehört in jede gepflegte Drecksfilmsammlung. 

Fazit: „Harte Ziele“ meets „First Blood“ - nur mit viel weniger Budget und viel mehr Trashcharme. Ohne Verschnaufpause für das Zwerchfell. Eine echte Sause am besten genossen mit genug Malzbrause. Grandioser Quatsch! Keine Sekunde ernstnehmbar. Einer der besten schlechtesten Actioner aller Zeiten. Best of the Worst. 

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