Inhalt (englische Fassung):
Irgendwo in China. Ein Mann soll gehängt werden..., so hat es der oberste Führer des Clans der Fong Tong, Black Tiger (Gam Ming aka Tommy Lee) beschlossen. Doch der Mann soll nicht einfach so gehängt werden.
Er steht auf den Schultern seines kleinen, ca. 10jährigen Sohnes, als die Schlinge um seinen Hals immer enger wird. Schließlich hat der Junge keine Kraft mehr..., und sein Vater ist hingerichtet. Black Tiger..., ein skrupelloser und grausamer Despot, steckt dem Jungen eine Münze in den Mund...
20 Jahre vergehen, der Junge von einst, "Cloud" (Wong Tao), er wird nur der "Miracle Man" genannt..., und er sinnt auf Rache, er will den Tod seines Vaters sühnen.
Black Tiger führt mehrere Gruppen von Kämpfern an..., der Clan verfügt über zahlreiche Fighter..., und jede dieser Gruppen wird von einem Unter-Boss geleitet. Auf diese hat es der "Miracle Man" zunächst abgesehen..., dieser will den Clan vom Unterbau heraus bekämpfen.
Erstes Opfer ist der "Master West" (Philip Ko)..., und der "Miracle Man" zeigt hier, dass er ein herausragendes KungFu beherrscht.
Eine Gruppe des Clans besteht aus weiblichen Kämpfern, den Fächer-Fighterinnen steht die schöne "Miss South" (Doris Lung) vor. Diese Kämpferinnen kontrollieren zudem das Casino für den Clan.
Im Casino lernt der "Miracle Man" einen ca. 10jährigen Jungen kennen, der ihm ein Gefährte wird. Außerdem folgt dem "Miracle Man" ein junger Kämpfer, der den Clan ebenfalls bekämpft..., "Captain White" (Stephen Tung Wei)..., gleichwohl der "Miracle Man" ganz auf eigene Rechnung handeln will.
Auch "Miss South" und ihre Mitstreiterinnen fallen dem "Miracle Man" zum Opfer.
Als der "Master North" (Wu Ma) beim Versuch "Miracle Man" zu töten, scheitert..., zeigt Black Tiger ein weiteres finsteres Gesicht. Wer versagt, wird hingerichtet...., die Leibwächter Black Tigers, Han Yin und Yu Li, übernehmen dies.
Die beiden entführen auch den Jungen, der den "Miracle Man" begleitet..., um diesen und auch "Captain White" in die Hand zu bekommen.
Es kommt zu immer brutaleren Kämpfen und schließlich zum erbarmungslosen Show-Down.....
Fazit:
Im Jahre 1977 drehte Regisseur Wu Ma diesen etwas ungewöhnlichen, unterhaltsamen Eastern für das Film-Studio von Wong Tao, der selbst die Hauptrolle in diesem Streifen übernahm.
Mir gefiel dieser Eastern insgesamt sehr gut...., es ist eine einfache Geschichte, wieder einmal ist "Rache" hier das Motiv, das ganze ist stringent und doch mit Nuancen und Finessen umgesetzt, und unterhält den Fan des Genres fast auf etwas anspruchsvollere Art!
Ein Mann soll hingerichtet werden...., durch Erhängen. Er steht auf den schwachen Schultern seines Sohnes, eines kleinen Kindes. Kennen wir das nicht irgendwo her? Ja natürlich, "Spiel mir das Lied vom Tod" des unvergessenen Sergio Leone, stand hier in dieser Szene Pate, und das wohl ganz bewusst. So ist denn bereits die erste Duftmarke gesetzt...., dieser kleine Junge wird eines Tages erwachsen sein, und Rache wollen, ist doch klar.
Dieser Mann geht seine Rache subtil an..., will den Unterbau der verbrecherischen Organisation, die viele Kampf-Gruppen unterhält, zunächst aushöhlen. Es soll einsam um den Mann werden, der den Vater des Helden auf so grausame Art tötete.
Diese Schergen des Bösen...., sie sind nicht nur kalte Handlanger. Einzelne, wie hier Doris Lung, sie folgen dem Villain, weil er sie aus der Armut holte..., eben eher aus einer gezwungenen Dankbarkeit..., nicht aus großer Überzeugung oder Habgier heraus. Das ist schon besonders.
Und der "Held" selbst? Kein strahlender Superheld, der die Herzen des Betrachters erobert..., mit dem man so richtig mitfühlt und Sympathie entwickelt. Wong Tao spricht nicht -bis auf einen Satz ganz zum Schluss- ein Wort in diesem Film, zeigt so gut wie keine Emotion..., blickt immer ernst, oft auch wie abwesend wirkend.
Für Worte sind andere zuständig..., so sein Side-Kick Stephen Tung Wei, der aber nur ab und an die Wege des "Helden" direkt kreuzt, mehr im Hintergrund oder alleine agiert, da der "Held" ganz auf eigene Faust -in des Wortes Sinne- handeln und seine Rache angehen will.
Hinzu kommt ein kleiner Junge..., mir ist dieser blutjunge Darsteller leider namentlich nicht geläufig. Er spricht sozusagen für den stummen "Helden", eben auf die Art eines kleinen Jungen.
Erst denkt man, dass das etwas nervig ist...., ein kleiner Junge..., hm..., aber man entwickelt einen Draht zu dem kleinen Darsteller, der ist zwar unbekümmert, doch auch clever. Er bemerkt..., all das Sterben..., wofür? Ist das denn alles so richtig, was dieser Mann will? Auch diejenigen zu töten...., die dem Villain auch aus fehlgeleiteter Dankbarkeit folgen..., hat das seine Richtigkeit?
In einer Szene wird zudem deutlich, dass der "Held" sich mit dem Jungen identifiziert..., war er doch in genau dem Alter wie dieser Junge, als sein Vater starb. Hier zeigt Wu Ma´s Streifen auch die eine oder andere Nuance, die diesen Eastern besonders macht.
Haupt-Villain ist hier Gam Ming (aka Tommy Lee), der auch die Kampf-Choreographien für diesen Eastern übernahm. Ein buckeliger, grausamer Despot seines Clans. Gam Ming spielt das kalt und routiniert runter.
Die weibliche Rolle übernahm hier Doris Lung, ich sprach es bereits an, dass auch sie für Nuancen in diesem Eastern sorgt, und sie ist wie immer äußerst attraktiv. Würde ich Doris von der Bettkante schubsen....? Klar würde ich...., wenn ich mit Helen Flanagan verheiratet wäre.... ;-)
Doris Lung steht hier den heimlichen Stars dieses Streifens vor: Eine Gruppe von Fächer-Fighterinnen, bildhübsche chinesische Damen mit illustrer, ungewöhnlicher Waffe..., bauschigen Fächern. Bevor sie töten, führen sie eine Art "Tanz" auf..., störend? Nein...., erstaunlicher Weise nicht störend...., es fügt sich wie der kleine Junge in diesen Film ein. Und dies ist wieder besonders...
Eastern-Haudegen Phillip Ko ist in diesem Streifen der Gast-Star, und liefert sich einen technisch feinen KungFu-Fight mit Wong Tao. Das bringt mich abschließend zur Action:
Obgleich das Sterben hier allgegenwärtig erscheint..., so wird denn nicht pausenlos in diesem Eastern gefightet. Wu Ma setzt die actiontechnischen Sequenzen gezielt ein..., und es sind technisch hochstehende Fights..., mit einem schönen, klassischen KungFu-Stil. Wong Tao und auch Stephen Tung Wei sorgen als Kampfkünstler für die nötige Qualität...., klassisches Schlag-Block-Schlag-KungFu, die Fights nehmen mit Fortdauer des Streifens natürlich an Intensität zu..., und Philip Ko und Gam Ming sind nun wahrlich kein Kanonen-Futter.
Gerade Letztgenannter muss, zumal im Streifen behindert, im Show-Down fintierend agieren..., was auch noch mal für Nuancen in der End-Phase sorgt.
Wu Ma ist ein unterhaltsamer, besonderer Eastern mit vielen Outdoor-Aufnahmen und aber auch gefälligen Indoor-Sets, die dem Streifen auch die nötige Eastern-Atmosphäre geben, gelungen. Fans von Wong Tao kommen um diesen Eastern nicht herum...., ich kann hier ausgezeichnete 8/10 Punkte vergeben.