Filme, die einem am Anfang im Unklaren lassen was eigentlich vorgeht, fesseln naturgemäß direkt mehr als solche, die einem alles auf die Nase binden. Wenn der Film losgeht, ist man direkt mittendrin, eine gähnige Einleitung entfällt. Bis man weiß was eigentlich abgeht wird man sofort in der Gegenwart und in einem Flashback gut mit trockenem Humor und Action unterhalten.
Der Film hat null Längen, ist kaum überzogen (außer Lucy Liu, und das ist eher lustig) und alle Charaktere sind markant gezeichnet und dadurch trotz ihrer recht hohen Zahl leicht unterscheidbar. Zudem stellen sich die Schauspieler allesamt gut an, allen voran Mel Gibson. Schön, daß er auch mal anders kann, auch wenn es ungewohnt ist. Denn gerade dadurch heißt es:
Kompromisslose Action - viele Szenen überraschen mit plötzlicher Härte, die man in dem Moment nicht erwartet, schon garnicht von Gibson, aber durch diese mal andere Rolle hat er mal wieder ein paar Pluspunkte bei mir sammeln können (der bei mir durch Der Patriot unsagbar tief gesunken war). Zu sehen gibt es Blut dennoch kaum, was den Film für Freaks sicherlich schlecht macht.
Die kleinen Fehler, die sich zB Stirb langsam erlaubt (ich habe die beiden Filme heute hintereinander gesehen), gibt sich Payback nicht. Die wenigen Zufälle ("hab die Zigaretten vergessen") (zer-)stören die Handlungslogik kaum.
Leichte, aber keine dumme Unterhaltung (ich meine damit die ganze Bad Boys-Fraktion). Das ist verdammt selten in diesem Genre.
10 Punkte