Review

Vorbereitung


„Kuck Mal Wer Da Spricht“ ist eine der unschuldigeren filmischen Kindheitserinnerungen von mir, die aufgenommene VHS wurde damals von mir definitiv gut durchgenudelt. Allerdings war mir schon lange klar, dass es sich bei der Travolta-Baby-Komödie nicht wirklich um einen Klassiker seines Fachs handelt, selbst mit womöglich rosaroter Brille. Dennoch wollte ich die Trilogie, gerade als in diesen Monaten werdender Papa, definitiv endlich mal wieder sehen. Im Original folgen wir der schwangeren und dann zuerst alleinerziehenden Mollie in den Irrungen und Wirrungen der Mutterschaft, Liebe und Vater-/Partnersuche…

Einerseits war mir nicht klar, was mich bei „Kuck Mal Wer Da Spricht“ genau erwartet, egal wie oft ich ihn in meiner Kindheit gesehen habe. Eher erwartete ich keine gute Filmreihe, nur eine schöne Erinnerung. Und auch wenn das schon irgendwie die Wahrheit ist - z.B. auf Grund fehlender Spannung, ohne echte Story und sich arg wiederholender Babywitze - bin ich doch überrascht, wie gut (vor allem dieses Original) noch funktioniert. Die Chemie zwischen Travolta und Alley ist Gold. Selbst Gottschalks Stimme ist passend. Alles viel besser und funktionierender als zu befürchten. Mehr Sexjokes als in der Erinnerung, aber das ist einem als Kind ja auch egal. Mehr surreale Traumsequenzen, die ohne Vorwarnung durch die gesamte Trilogie gestreut werden. Auch nicht schlecht, nur manchmal etwas zum Fremdschämen. Insgesamt vollkommen ein Kind seiner Zeit und total späte 80er/frühe 90er. Dennoch ist gerade die immer noch bezaubernde Kirstie Alley - da kann Travolta noch so viele Tanzeinlagen für seinen Erstgeborenen hinlegen wie er will - das Herz der Reihe und eine grandiose, anfangs alleinerziehende Mutter Ende der 30er. Was in sich allein dann doch wieder fortschrittlicher und moderner ist, als der Rest es meinen lassen kann. Und vor allem die ersten Phasen, wenn der kleine Mikey noch im Bauch ist, sind herrlich und herzlich. Erst recht wenn gerade ein kleiner Leimbacher ähnliches durchmacht.
 
Fazit: als werdender Papa ein großer Spaß. Als Kindheitserinnerung ebenso. Objektiver als Film kaum ernst zu nehmen oder gut. Dennoch: für mich ein Guilty Pleasure. Und die Chemie zwischen Allen und Travolta ist nicht zu leugnen. 

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