Review

Kaum zu glauben, dass dieser Film ebenfalls von Mary Lambert gedreht wurde, die sich bereits für den ersten Teil des Kingschen Horrors verantwortlich zeigte, denn zwischen diesen Teilen liegen qualitative Welten.
Während beim Original noch Wert auf Spannung und vor allem Atmosphäre gelegt wurde, funktioniert dieser Abklatsch nur als Trash.

Die Handlung stapelt zunächst folgende Klischees: Als Mutti stirbt, zieht Papa Tierarzt mit Depri-Sohn Jeff aufs Land. Sohn Jeff bezieht sogleich Prügel vom Gang-Chef der neuen Schule, nur der dicke Drew, Stiefsohn des Sheriffs ist sein neuer Freund. Der Sheriff himself ist natürlich abgrundtief böse und hatte vor Urzeiten sogar mal was mit der soeben verstorbenen Mutti von Jeff (Wie klein die Welt mal wieder ist…)

Nachdem man das alles verdaut hat, geht der Spaß erst richtig los. Jeff und sein neuer Freund Drew begraben Hund „Zowie“ auf dem alten Indianerfriedhof. Damit man auch einen leichten Bezug zum ersten Teil hat, werden die Creeds auch namentlich erwähnt. Klar, dass der Bello als Rotkäppchenwolf zurückkehrt und alsbald dem Sheriff die Kehle aufreißt. Und weil die beiden Jungs gerade ´n Lauf haben, wird Sheriff Gus eben auch gleich wieder eingebuddelt.

Wenn ein ansonsten lieber Hund als Widerkehrer nicht so nett ist, was geschieht dann mit dem Unsympathen von Sheriff?
Ganz klar: Er kriecht Jeff (wahrscheinlich aus lauter Dankbarkeit) förmlich in den Pöter, während er aber alles andere um ihn herum zu zerhackstückeln versucht. Als Krönung reanimiert er noch Jeffs tote Mutti, weil er sich nach all den Jahren daran erinnert, wie nett das Poppen mit ihr war…

Hier wurde wirklich nur die Grundidee noch mal hervorgekramt und in ein mit Logiklücken und Unglaublichkeiten übersätes Drehbuch gepackt. Mit Furlongs Darstellung als Jeff kann man Gothic-Freaks beeindrucken, aber ein Sympathieträger ist seine Figur überhaupt nicht. Über Clancy Brown als debilen Sheriff kann man nur lachen, alle anderen fallen gar nicht auf.
Neben kaum spannenden Momenten fehlt es vor allem an Atmosphäre und wenn diese in vagen Ansätzen aufkommt, zerstört die vollkommen deplatzierte, flotte Musik wieder alles.

Trotz allem muß ich konstatieren, mich einigermaßen unterhalten zu haben, denn das Tempo ist doch enorm hoch und ein paar ansehnliche Splatter-FX sind auch noch enthalten.
Als direkte Fortsetzung eine Katastrophe, als eigenständiger Film dank einiger Trasheinlagen noch akzeptabel.
4 von 10 Punkten

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