Der junge Anwalt Chris O`Donnell will seinen Großvater Gene Hackman vor der Todesstrafe Todesstrafe bewahren und lernt den Mann, der für den Ku-Klux-Klan 2 Kinder tötete und den Selbstmord seines Vaters verursachte näher kennen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Spuren eines Mittäters aus dem Klan.
Die Story ist solide gestrickt und weißt mehrere Handlungsstränge auf, die gut miteinander verknüpft sind und ordentliche Wendungen vorweisen können. Der Prozess ist unvorhersehbar und es bleibt lange offen, ob Hackman die Todesstrafe nun erspart bleibt, oder nicht. Die Hintergrundgeschichte um einen jungen Anwalt, der sich mit seiner Familie und dem Selbstmord seines Vaters auseinandersetzen will, ist ein wenig klischeehaft, gestaltet den Film aber emotionaler. Die Ermittlungen um den Ku-Klux-Klan sind ebenfalls klischeehaft, genauso, wie die ordentliche, aber stellenweise ein wenig flache Figurenzeichnung.
Der Film läuft für ein Drama relativ schnell an und entwickelt früh einen soliden Unterhalungswert, der im Mittelteil aufrecht erhalten werden kann. Die Inszenierung ist leider etwas plump, sodass er nie wirklich spannend wird. Das Ende wird dann emotionaler und rundet den Film gut ab. Alles in allem ist "Die Kammer" von Anfang bis Ende unterhaltsam.
Die Filmmusik ist sehr melancholisch und wirkt ebenfalls plump und lieblos. Entweder waren die Filmemacher unter Zeitdruck, oder Regisseur James Foley konnte es wirklich nicht besser. Die Kulisse, meist das Gefängnis, ist gut gewählt und wirkt auf eine düstere Weise sehr beklemmend. Die Atmosphäre wird durch die schwache Musik bei weitem nicht bedrückend und betrübt genug.
Gene Hackman spielt die Rolle des, zum Tode verurteilten Ku-Klux-Klan-Mitglieds sehr gut. Er spielt den gleichgültigen, gewissenlosen Nazi mit seiner üblichen finsteren und knochigen Art. Chris O`Donnell spielt die Rolle des Anwalts solide, wirkt aber neben dem hervorragenden Oscar-Preisträger sehr amateurhaft. Die Nebendarsteller sind ebenfalls solide.
Regisseur James Foley liefert nach "Fear - Wenn Liebe Angst macht" erneut einen ordentlichen Film ab, inszeniert ihn aber nicht gut genug, um der ordentlichen Story und dem hervorragenden Hackman gerecht zu werden.
Vielleicht hätte Produzent Ron Howard die Regie besser selbst übernommen.
Empfehlenswert ist die "Kammer durchaus, da sie überaus unterhaltsam ist und einige gute Wendungen bietet. Wer aber ein Drama mit viel Tiefgang oder ein Meisterwerk erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden.
Zusammenfassend ist die Kammer ein ordentliches Drama mit guten Wendungen, einem hervorragenden Gene Hackman und einer plumpen Inszenierung.