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Barbara und Larry werden auf einer Trauminsel zur Hochzeit mit einem Haus als Geschenk überrascht. Das „Casa Fortuna“ ist aber nicht ganz so glücklich, wie der Name es den neuen Besitzern gern einreden möchte. Denn der Geist der der vor 200 Jahren ermordeten Alma irrt da umher und sucht einen neuen Körper, um gar schreckliche Rache an den Lebenden zu nehmen. Diesen Körper findet sie in Gestallt von Barbara, die fortan nicht nur ihrem Mann das Leben zur Hölle macht.
„Jenseits des Bösen“ ist der Versuch, die zur damaligen Zeit erfolgreichen Filme „Der Exorzist“ und „Das Omen“ mit ein wenig „Haunted House“ – Thematik zu würzen. Leider hat der Koch dabei völlig versagt, denn herausgekommen is ein lahmes Trauerspiel, welches ziemlich wirr und verwirrend ist. Alles wurde schon mehrmals von anderen Köchen so oder so ähnlich serviert. Sicherlich, der Film hat interessante Ansätze, doch wurden diese nicht konsequent umgesetzt, sondern eher auf Nummer sicher gegangen. Dabei verstrickt sich Regisseur Freed in lächerlichen Dialogen, unsinnigen Zeitlupeneinstellungen und tödlich langweiligen Handlungssträngen.
Die Darstellerriege agiert lahm und teilnamslos. Auch der (meist überbewertete) John Saxon macht aus dem Film kein Highlight der Filmgeschichte. Manchmal möchte man sogar meinen, dass die Schauspieler in ihren Dialogen aneinander vorbei schauen. Liegt das daran, dass die Texttafeln zum ablesen ungünstig aufgestellt wurden? Oder wartet man sehnsüchtigen Blickes auf das Zeichen des Regisseurs, dass wieder eine miese Szene im Kasten ist?
Die FX des Films sind nach heutigen Maßstäben einfach nur noch senil anzusehen und reizen den Zuschauer maximal zu einem bemitleidenden Lächeln. Nun gut, das mag der Technik der damaligen Zeit geschuldet sein, oder auch der bewusst sparsamen Umsetzung des Themas. So sieht „Jenseits des Bösen“ eher nach einem miesen Rip Off mit Hang zur Gruselseifenoper aus, als nach einem spannenden und unterhaltsamen Horrorschocker. Das in dem Film auch noch so manche psychedelisch wirkende Sequenz mit maskierten Teufeln oder farbigen Bildeffekten eingebaut wurde, gibt dem lahmen Drama den Todesstoß, denn diese Sequenzen, wie auch der Score des Films, nerven unheimlich. Von einem Spannungsaufbau kann keine Rede sein, von interessanten Bildern auch nicht. Man könnte auch einfach sagen, dass dieser Film völlig belanglos inszeniert ist. So belanglos, das es schon bald wieder unterhaltsam ist, sich dem versuch zu ergeben, etwas Brauchbares an diesem Langweiler zu finden. Alles wirkt einfach nur aufgesetzt, öde und verbreitet den Charme eines miesen Hippiefilms für den zu gedröhnten Charles Manson – Fanklub von nebenan.

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