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Den Namen Christopher Lambert bringt man nun mal mit "Highlander" in Verbindung, denn der Charakter des unsterblichen Connor MacLeod ist und bleibt seine Paraderolle. Davor machte sich Lambert schon in "Greystock -  Die Legende von Tarzan" oder in "Subway" einen Namen, doch "Highlander" war sein eigentliches Karrieresprungbrett. Es folgten wir Sequels, eine TV-Serie, eine Zeichentrickserie und sogar ein Manga. Die 16 Millionen Dollar Produktion löste einen unglaublichen Hype aus, was auch dem australischen Regisseur Russell Mulcahy (Razorback, Ricochet) zu Gute kam. Mulcahy inszenierte vorher zahlreiche Musikvideos und das sieht man dem Film auch an. Geschickt spielt er mit vielen Farben, zum Beispiel ist der finale Kampf MacLeod gegen Kurgan ganz in blau gehalten.
Der Schöpfer des "Highlander" war der damalige Filmstudent Gregory Widen, der auch später die Drehbücher für die TV-Serie lieferte. Widens Drehbuch gefiel den Produzenten Peter Davis und  William Panzer nicht, so mussten Peter Bellwood (Highlander II) und Larry Ferguson (Maximum Risk) das Drehbuch drastisch verändern. Herausgekommen ist ein kultiger, fast zweistündiger Mix aus Action und Fantasy.

Im Jahre 1536 wird Connor MacLeod (Christopher Lambert) von seinem Erzrivalen Kurgan (Clancy Brown) schwer verletzt. Wie durch ein Wunder überlebt Connor den eigentlich tödlichen Schwerthieb. Sein Dorf glaubt er sei mit dem Teufel im Bunde und sie vertreiben ihn. Auf seiner Odyssee lernt er Juan Sanchez Ramirez (Sean Connery) kennen, der ihn im Schwertkampf unterweist. Und endlich erfährt Connor wer er wirklich ist und was seine Bestimmung ist. Er ist unsterblich, es sei denn er würde geköpft werden. Und genau das hat Kurgan vor. Im hier und jetzt in New York kommt es zum entscheidenden Kampf der beiden Highlander.

In vielen Rückblenden erzählt Mulcahy ausführlich, was dem Highlander damals in Schottland alles wiederfahren ist. Der Kampf mit Kurgan, die Verbannung aus dem Dorf und der Versuch ein ruhiges Leben mit seiner neuen Frau Heather zu führen. Auch das Training mit Ramirez kommt nicht zu kurz, natürlich macht Kurgan diese Idylle zu Nichte. Er will der einzige Highlander auf der Welt werden und jedesmal wenn er einen tötet, wächst seine Kraft. Aber auf die richtige Konfrontation mit Kurgan muss man sich bis ins Finale gedulden.
Die Story in der Gegenwart ist leider weniger interessant. Connor verdingt sich in New York als Antiquitätenhändler, zieht aber bei einem Mord die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. So gerät er auch in das Visier der Gerichtsmedizinerin Brenda Wyatt (Roxanne Hart), was natürlich zu einer Romanze ausartet, die das Geschehen im letzten Drittel ein wenig ausbremst.

Ansonsten kommt die Story kaum überraschend daher, punktet aber mit viel Action. Für die zahlreichen Schwertkämpfe musste Lambert Unterricht bei einem Profi absolvieren und dementsprechend hochwertig sehen die Kämpfe auch aus. Da ist viel Bewegung drin und es sieht spektakulär aus. Ein wenig veraltet kommen nur die Fantasyelemente daher, zum Beispiel die Lichtblitze, aber sonst sind die Effekte auf ordentlichem Niveau, sogar noch für die heutige Zeit. Bei den Kämpfen darf dann auch viel zu Bruch gehen, wie Autos, Inventar oder ein ganzer Turm in Schottland. Ein paar Goreffekte gibt es auch zu sehen, denn um einen Highlander zu töten, muss man ihm den Kopf abschlagen, was hier gleich dreimal passiert, aber recht unblutig. Auch insgesamt geht die neu geprüfte FSK 16 Freigabe völlig in Ordnung.

"Highlander" ist noch ein typisches Kind der 80er Jahre. Das sieht man an der Stadtkulisse, die besonders bei Nacht für Atmosphäre sorgt. Hinzu kommt der Einsatz von vielen Nebelmaschinen und Mulcahys Licht und Farbeffekten. Besonders stark ist die musikalische Untermalung, kreiert von Michael Kamen, ausgeführt von der Rockband Queen. Da werden tolle Songs wie "A Kind of Magic" oder "Who Wants to Live Forever" zum besten gegeben.
Christopher Lambert macht in seiner Paraderolle eine gute Figur, doch auch Clancy Brown gefällt mit einem beinahe überdrehten Schauspiel. Sean Connery als Trainer Ramirez gehört sowieso zum Edelcast, Roxanne Hart und John Polito können sich auch sehen lassen.

"Es kann nur einen geben" und den muss man als Filmfan gesehen haben. Überraschungsarm erzählt, jedoch mit ordentlich Schmackes und fetzigem Sound. Eine temporeiche und auch spannende Mischung aus Action und Fantasy, die Sequels können da lange nicht mithalten.

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