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Nachdem Teil 1 1980 komplett unerwartet an den Kinokassen einschlug wie eine Bombe war eine Fortsetzung nur noch Formsache. Mit ein bisschen mehr Budget machte man sich daran Teil 2 zu drehen, ein Jahr später bereits flimmerte dieser bereits über die große Leinwand.

Die Story ist dabei ähnlich simpel wie schon im Original, 5 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen, die sich im Camp Crystal Lake abspielten planen wieder einige Jugendliche ihren Urlaub am Crystal Lake zu verbringen, die Teenies wiegen sich in Sicherheit, wurde der Mörder vor fünf Jahren doch gestellt und ermordet. Doch die ersten Morde lassen nicht lange auf sich warten, diesmal ist es die Legende Jason Vorhees, der den Tod seiner Mutter rächen will ...
Der Film beginnt mit einem Albtraum der einzigen Überlebenden von Teil 1, so werden noch einmal die wichtigsten Ereignisse von Teil 1 erzählt, als sie dann aufwacht läuft sie eine Weile durch ihre Wohnung, erledigt belanglose Dinge, wobei der Zuschauer immer weiß, dass hier irgendwas im Busch ist, es werden Andeutungen gemacht, eine wirklich unheimliche Atmosphäre kommt auf und die Szene ist enorm spannend, weil man absolut nicht vorhersagen kann, ob diese Person nun überlebt oder dahingerafft wird, sie war ja schließlich die Hauptperson aus Teil 1, könnte also ja auch hier wieder eine wichtige Rolle spielen. Wahrscheinlich hat man diese Szene wohl nur gedreht um den Film irgendwie über die 80 Minuten zu bekommen; diese Anfangssequenz läuft immerhin gut 13 Minuten und hat mit dem restlichen Geschehen des Filmes absolut nichts mehr zu tun, bietet aber eins der wenigen Highlights, die dieser Film vorzuweisen hat. Anschließend nimmt dann die aus Teil 1 wohlbekannte Story ihren Verlauf, dumme Teenies werden im Dutzend an den Crystal Lake gekarrt, vorzugsweise Paare, aber auch der obligatorische Camp-Clown darf nicht fehlen. Bis Jason mal loslegen darf erkunden erst einige besonders blöde Teenies das legendäre Camp Blood, werden dumme Lagerfeuergeschichten erzählt, kurz gesagt, der Mittelteil zieht sich wie ein Kaugummi und langweilt den Zuschauer ziemlich. Bis Jason mal loslegt die Gruppe zu dezimieren vergehen Ewigkeiten.

Und wenn er dann wirklich loslegt reißt das auch keinen vom Hocker, die Morde sind zwar leidlich spannend inszeniert, aber meist total unkreativ (einzig alleine als der Rollstuhlfahrer die Treppe runterstürzt ist ziemlich amüsant), zudem fehlt die nötige Härte, die Morde sind allesamt sehr zahm inszeniert, da hat einmal mehr die MPAA dazwischengefunkt, die einige Änderungen verlangte. So wirken einige Morde sehr abgehackt und holprig inszeniert. Besonders überrascht wird der Zuschauer dabei auch nicht, wer gerade zu sehen ist - da kann man sicher sein - wird bald darauf von Jason um die Ecke gebracht. Und vor allem bedeutet Sex auch in Teil 2 wieder Tod, Jason macht seinen Job als Sittenwächter fast noch besser als seine Mami.
Die Darsteller sind auch hier wieder komplett für die Tonne, sogar noch schlimmer als im Vorgänger, solche grotttige Leistungen erlebt man nur selten in einem professionell inszenierten Film. Die Charaktere geben auch so gut wie nichts her, immerhin haben einige ansatzweise so etwas wie eine Persönlichkeit, doch sind die Personen dem Zuschauer auch in diesem Teil egal, bei den meisten ist man einfach froh wenn die sexsüchtigen Nervensägen endlich über Bord geschmissen werden. Man schafft es auch über den ganzen Film nicht sich eine Hauptperson rauszupicken, am Ende überlebt einfach jemand, trickst Jason aus, der Zuschauer weiß über die Heldin aber absolut gar nichts, sie ist einfach Eine von Vielen. Die Personen, die man etwas genauer beleuchtet hat werden mal eben beiläufig gekillt, sehr sinnvoll. 

Auch verhalten sich die Protagonisten wieder vollkommen idiotisch, aber das ist man im Slasher-Genre ja hinreichend gewöhnt. Das Ende ist dann total absurd, aber immerhin recht spannend geraten, das Psycho-Geseiere des Endgegners in der Bar musste ja auch seinen Zweck haben, so wird Jason, der noch nie der Hellste war ausgetrickst, nützt natürlich alles wenig, Jason ist nicht Kleinzukriegen. Das Ende wird dann wieder komplett offen gelassen, wie die Schrei-Queen Jason entkommen konnte noch was mit Jason passierte muss sich der Zuschauer selbst ausmalen, wohl, weil den Machern keine plausible Erklärung eingefallen ist.
Da wären wir auch schon beim nächsten Problem: Jason, der hier mit seinem Mehlsack auf dem Kopf total lächerlich wirkt. Die berühmte Eishockeymaske fand er erst in Teil 3, sodass er in Teil 2 eher belustigend als bedrohlich wirkt. Ein Slasher mit einem Mörder, der nicht ernst zu nehmen ist hat dann wirklich ein ernstes Problem.

Einfallslose Fortsetzung, die nichts weiter als ein Aufguss von Teil 1 ist, einziger Unterschied: ein anderer Mörder. Der Film hat viel zu wenig Spannung zu bieten, eine gelungene Atmosphäre kann der Film größtenteils auch nicht aufbauen, die Darsteller sind schlecht, die Dialoge blöd, doch was dem Film endgültig das Genick bricht ist das total verkorkste Drehbuch, das sich einfach nicht für einen Hauptdarsteller entscheiden kann, bis am Ende schließlich eine Person überlebt, über die der Zuschauer so gar nichts weiß. Die Morde sind auch nicht besonders spektakulär und viel zu zahm inszeniert und Jason wirkt mit seinem Mehlsack lächerlich. Um den Streifen einmal zu gucken reicht es aber.


Mehr als knappe 4/10 Punkte sind absolut nicht drin.

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