"Achtung, dieser Film enthält ein Plädoyer gegen Umweltschutz. Nehmen Sie niemals den Linienbus, sondern fahren Sie auch kürzeste Strecken mit dem Auto. Die folgende Geschichte könnte sonst auch Ihnen passieren."
Weil sich der ehemalige Bomben- und Sprengstoffspezialist Howard Payne ungerechtfertig entlassen, und sich um seine Abfertigung betrogen fühlt, möchte er nun auf drastische Weise zu seinem ihm zustehenden Geld kommen. Er bringt einen Fahrstuhl voller Geiseln in seine Kontrolle und droht, diesen abstürzen zu lassen wenn er nicht drei Millionen US-Dollar bekommen würde. Durch den mutigen und waghalsigen Einsatz der beiden Anti-Terror-Cops Jack und Harry, kann dieses Vorhaben aber verhindert werden. Aus Wut sprengt Payne dafür einen Linienbus in die Luft, und fordert noch einmal das Lösegeld da sonst ein weiterer, mit mehreren Menschen besetzter Bus explodieren würde. Wie sich heraus stellt, wurde dieser mit mehreren speziellen Bomben präpariert, die hoch gehen, sobald der Bus langsamer als 50 Meilen pro Stunde fährt!
Mit Speed schuf der langjährige Kameramann Jan de Bont ein wirklich tolles Kinodebut auf dem Regiestuhl. Der Film verdient seinen Namen absolut zurecht, was hier an Action, Stunts und Dauertempo vom Leder gezogen wird, gibt es wirklich selten. Die Geschichte vom Bus der nicht langsamer als 50 mph fahren darf ist in die Kinogeschichte eingegangen und kennt mittlerweile jedes Kind, ebenso wie spektakulär Bussprung Szene über ein 15Meter langes, nicht fertiggestelltes, Fahrbahnstück auf einer Brücke, der zwar physikalisch unmöglich ist, aber das verzeiht man hier gerne.
Ich frag mich zwar immer noch warum die Polizei hier so einen Aufwand betreibt, denn schließlich will der vermeintlich zu Beginn getötete Bombenleger lediglich schlappe 3 Millionen haben. Nachher gibt man sie ihm sowieso, da wäre zumindest noch die Dame am Leben, die später im Bus vom Trittbrett gebombt wurde. Ansonsten wird alles aufgefahren was Hollywoods Stories so zu bieten haben. Dramatik, wenn ein Bombenentschärfung fehlschlägt oder der Sprit auszugehen droht. Liebe, wenn sich der aufrechte Cop in die unfreiwillige Fahrerin ohne Führerschein verliebt. Action, wenn Keanu sich in den fahrenden Bus schwingt oder in voller Fahrt unter dem Bus an dem Sprengkörper rumfummeln muß.
Dazu gesellen sich Blechschäden am laufenden Meter. Die traurige Nachricht ist allerdings, der tapfere Hauptdarsteller (der Bus jetzt) überlebt leider nicht. Ebenso wie viele verwandte Verkehrsmittel wie Autos, Züge und sogar Flugzeuge stirbt er den pyrotechnischen Tod. Einzig Boote bleiben bei dieser Zerstörungsorgie verschont. Das fiel den Machern wohl auch auf und dürfte der Hauptgrund für den Dreh von Speed 2 gewesen sein.
Die Darsteller machen einen guten Job, allen voran Dennis Hopper und Sandra Bullock, da macht der ganze Film gleich doppelt Spaß. Speed kann man einfach nicht langweilig finden, dafür hat er einfach zuviel, naja, Speed eben. So macht Mainstream Popcorn Kino Spaß.
8/10