Grööööööhl!
Das ist der generelle Eindruck, den dieses Drei-Königs-Treffen der Giganten des britischen Horrors nach erster Sichtung hinterläßt. Selten etwas Lächerlicheres gesehen! Allerdings muß man es mit eigenen Augen gesehen haben, um es wirklich glauben zu können.
Meine Ansicht dazu ist: da hat jemand versucht, einen Film zu drehen, der irgendwie Dracula- und Frankenstein-Motive auf Mad-Scientist-Basis miteinander verquicken wollte. Nach der produzierten ersten Hälfte hat man dann jedoch erkannt, daß die Chose Scheiße ist und dann im Archiv nachgesehen und erkannt, daß sowohl Peter Cushing und Christopher Lee noch einen, Vincent Price sogar noch zwei Tage abzuleisten hatten, um ihre Verträge zu erfüllen. Ergo schrieb man diesen wirren Murks um und macht ihn nun komplett unzusammenhängend und hirnrissig. Man fügte nämlich noch eine finstere politische Macht ein, deren Funktionäre alle Nazi-Uniformen tragen (der Film spielt in der Gegenwart), die sich von Nazis nur durch ein anderen Zeichen unterscheiden (statt Hakenkreuz eine Art durchkreuzte Grillgabel). Dieser Nazi-Ersatz residiert anscheinend ausschließlich in ein, zwei Bürogebäuden, die wie das Londoner Zollamt aussehen. Dieser Regierungssitz steht praktischerweise genau neben dem Grenzübergang, der mitten in der City of London erscheint. Mann, das Land ist so groß, dagegen ist der Vatikan Kanada.
Wer also die drei wackeren Mimen gemeinsam bei der Schlacht der Giganten erwartet, wird enttäuscht. Cushing spielt in einem Zwei-Minuten-Auftritt einen von diesen Caro-Kaffee-Nazi-Bürokraten und wird dann mit Mr.Spocks Nackengriff in die nächste Welt befördert (was so ziemlich allen Funktionäre hier nacheinander geschieht). Lee taucht erst in der zweiten Hälfte auf und hat auch nur einen Gesichtsausdruck drauf, während Price seine regelmäßigen Kurzauftritte mit allem verbliebenen Charme runterrattert.
Ansonsten regiert der Hirntod: da wechseln Tag und Nacht munter, wenn nicht die Nachtszenen gleich bei Sonnenschein gedreht wurden, da arbeitet die Polizei in einem Büro, daß wie die Kaffeeküche eines Buchhalters aussieht, da bastelt Price aus abmontierten Körperteilen gefühllose Übermenschen-Killer-Vampire zusammen und bezeichnet sich zum Schluß (mit dem halben Besteckkasten im Rücken) selbst als Kompendium. Und wer hat nun Onkel Vincent gebastelt? Wieso mitten in einer Scheune ein Säurebehälter steht, bleibt da genauso ungeklärt wie die Frage, warum Lee Price mittels eines scharfen Blicks zu einem Bad in demselben bewegen kann. Aber wer einmal das Ed-Wood-Gedächtnispreis-verdächtige Blubberlabor von Mabuse (der im Original noch Browning hieß) gesehen hat, weiß eh, daß nichts mehr wichtig ist. Und was die fremde Macht denn da so tut, bleibt auch komplett im Dunkel, jedenfalls dezimiert sie sich selbst!
Ein Schocker ist auf jeden Fall der Jogger, dem nacheinander sämtliche Gliedmaßen abmontiert werden (aber unfreiwillig) und die beste Szene die, in der der Polizeichef die angebotenen Sandwichs verdächtigt: Sieht aus wie Käse, riecht wie Schinken (beißt rein), klar, ist Hühnchen! Noch Fragen? (2/10)