Vietnam-Veteran Jacob Singer führt ein ruhiges Leben als Mitarbeiter bei der Post in New York. Eines Tages häufen sich die Erinnerungen an seine Vergangenheit - an seine Verwundung im Krieg, seine frühere Ehe und seinen verstorbenen Sohn. Dabei wird Jacob von schrecklichen Visionen geplagt: Er wird von gesichtslosen Dämonen, Teufelsfratzen und seltsam verstümmelten Monstern verfolgt. Verzweifelt versucht Jacob, die Ursache für sein Leiden zu finden. Und trifft dabei auf weitere Veteranen, die über das gleiche Leid klagen. Bei ihren gemeinsamen Nachforschungen kommt heraus, dass Jacobs Kompanie von der US-Regierung unter Drogen gesetzt wurde, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Mit fatalen Konsequenzen..
Zuerst einmal stellt sich natürlich die Frage, ob dieser Film den Test of time besteht, denn ich habe ihn seit seinem Erscheinungsjahr nicht mehr gesehen – und war überrascht, dass er auch heute noch so gut funktioniert.
Die Effekte wirken nicht altbacken, sondern haben eben eine surrealistische Komponente, die sich aber glücklicherweise optisch nicht abgenutzt hat. Zwar sind diese Szenen relativ selten, aber wenn eingesetzt, funktionieren sie auch heute noch hervorragend.
Der junge Tim Robbins spielte hier eine seiner ersten größeren Rollen und wurde von einem guten Cast unterstützt, von denen einige später noch größere Bekanntschaft erlangten wie zum Beispiel die leider früh verstorbene Elisabeth Pena, Matt Craven, Ving Rhames und Jason Alexander.
Adrian Lyne und ich – das war nie eine große Freundschaft - „Eine verhängnisvolle Affäre“ war noch ok, wenn auch überzogen, „Untreu“ langweilig und dann gabs da auch noch so einen Schmarren wie „9 ½ Wochen“. Hier hat er allerdings ein zeitloses Meisterwerk geschaffen, dass, wenn man seine restlichen Regiearbeiten ansieht, durchaus heraussticht.
Das Bild des Films ist gelungen. Das Rauschen ist minimal und auch die Blitzerchen kommen nur sehr selten in der Neuauflage des KOCH MEDIA MEDIABOOKS vor. Dazu gibt es Bonusmaterial bis zum Abwinken, wie etwa Audiokommentare und Dokumentationen. Weiterhin alle Infos zum Film, zusammengestellt in einem sehr schönen Inlay.
Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass dieser Streifen heute einem Jugendlichen gefallen würde, dafür ist diese Generation einfach zu abgestumpft und die Qualen die Robbins als Jacob erlebt, sind heutzutage Bestandteil diverser Videospiele, wo es normal ist, dass Menschen abgestochen und niedergeschossen werden.
Auch heute noch behauptet übrigens das Pentagon, dass es den im Film erwähnten Kampfstoff, der den Soldaten als Droge injiziert worden sein soll, um deren Leistungen zu verbessern, niemals eingesetzt wurde. Wers glaubt...