Mit Calvaire übeträgt Fabrice du Welz
das Backwood-Genre nach Europa, und zwar in bester Sicko-Manier. Die ganze
Atmosphäre des Films ist düster, dicht und einfach herrlich grotesk. Man denke
nur an Boris – fast schon ein Running Gag mit seiner ewigen Suche nach seinem
Hund. Hervorzuheben auch der Tanz der Männer im Dorf – für mich eine der besten
Szenen im Film. Die hervorragenden Schauspieler tun ihr übriges. Allerdings lebt der Film viel zu sehr von
seiner Atmosphäre und vernachlässigt vollkommen die Geschichte, die nur
ansatzweise angedeutet wird und leider viel zu wenig ausgebaut wurde. Schade,
denn so bleibt irgendwann die Spannung aus und der Film dümpelt belanglos vor
sich hin. Der Film ist aber auf jeden Fall einen Blick wert. Es kommt darauf
an, was man von einem Film erwartet. Wem eine groteske Atmosphäre ausreicht,
der kann getrost zugreifen.