Review

Tetsuo is back and in Color.

3 Jahre nach dem ersten Teil und nach einem leider recht schlecht angesehenen Fantasyhorror, kehrt Tsukamoto zu dem Thema zurück, dass ihn berühmt gemacht hat. Diesmal in Farbe und um einiges ausgereifter.

Ein häufiger Kritikpunkt ist, das es sich hierbei fast um eine 1 : 1 Kopie des ersten Teils handele. Dies finde ich allerdings kaum, da hier einige Rollen auftauchen die es im ersten Teil nicht gab. Und auch der Grund für die Verwandlung wird erklärt und ist gänzlich anders als im ersten "Tetsuo". Jedoch bleibt zu sagen das sich die Story wieder etwas wirr darstellt. Besonders die Beweggründe der Akteure bleibt lange im Verborgenen.
Es dreht sich diesmal wieder alles um den Salaryman, jedoch ist dies auch die einzige Gemeinsamkeit. Diesmal ist sein Gegenspieler Yatsu (japanisch für Guy) und dessen Gang von Bodybuildern. Diese leben in einer sehr homophoben Umgebung außerhalb der Stadt (wird im Film immer mit roten Bildern unterstützt). Der Salaryman hingegen wohnt in der Stadt (wird im Film mit blauen Bildern ausgedrückt). Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in einem kleinen Apartement. Eines Tages gehen sie shoppen und der Sohn wird entführt, während der Jagd nach den Verfolgern wird dem Salaryman etwas injiziert, er kann den Sohn retten, jedoch beginnt nun eine Verwandlung, die ihn zum Body Hammer werden lässt. Was danach folgt ist eine Tour de Force und ein Verwandlungsmarathon der seinesgleichen sucht.

Die Story ist viel besser und dürfte sogar Leute interessieren die dem ersten Teil skeptisch gegenüber standen. Hier wird weniger Wert auf reine Bildsprache gelegt und mehr auf die Story und die Charaktere (welches ja sowieso eine Stärke von Tsukamoto ist). Die Schauspieler sind wieder sehr gut gewählt, besonders die Darsteller die schon in Teil 1 dabei waren. Tsukamoto ist hier einfach unglaublich genial als Anführer und Messias der Bodybuilder.

Die Musik orientiert sich wieder stark an metallischen Klängen, ähnlich dem ersten Teil und Chu Ishikawa weiß mit seinen Komposition zu überzeugen. Die Kamera und Bildersprache provitiert wie ich finde am meisten von dem Wechsel zur Farbe. Da hier die gespaltene Welt sehr gut rüberkommt. Die kalte, hochtechnologisierte Stadt mit ihren kühlen Blautönen und die Welt der Bodybuilder die sich nicht soviel mit der Technik beschäftigen und deren Leben kaum von Technik beherrscht wird, wird in warmen Rot- und Orangetönen gezeigt. Für mich ist dieser Film sogar noch mehr Kunst als der erste. Die Effekte sind klasse. Es geht hier zwar sehr blutig zu, aber nicht selbstzweckhaft und schon gar nicht so arg das eine Beschlagnahmung gerechtfertigt ist. Aber man sieht doch einige blutige Taten.

Für mich der beste Film von Tsukamoto und einfach unglaublich intensiv. 10 /10 Punkten und einen Award für Abgedrehtheit.

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