Baron Victor von Frankenstein, der nach seinem selbstinszenierten Tod unter falschem Namen in einer Nervenheilanstalt weiter seinen Experimenten nachgeht, erhält in dem jungen und fanatischen Doktor Helder einen Assistenten, der ebenso an der Schaffung künstlichen Lebens interessiert ist, wie er selbst. Zusammen bastelt man an einem Geschöpf herum, das auch schon bald das Licht der Welt erblickt…
Terence Fisher, der kurz nach Vollendung dieses letzten Hammer-Beitrages zur „Frankenstein“-Filmreihe starb, hat hier all seine Kraft zusammengepackt, um seine Rückkehr zum klassischen Gothic-Horror zu feiern. „Frankenstein and the Monster from Hell“ ist in erlesenen Farben abfotografiert worden und voller Szenen und Einstellungen, die das Herz eines Fans höher schlagen lassen: Schon allein der erste Auftritt Peter Cushings, der einmal mehr „seinen“ Frankenstein mit beängstigender Intensität spielt, ist das Geld an der Kinokasse wert. Fisher kreierte zudem wiederum ein minutiöses Abbild einer vom Feudalismus beherrschten Gesellschaft, indem er die geschlossene Anstalt (Handlungsort der Geschichte) zum Mikrokosmos erhebt. Obwohl die kruden Effekte, die in den Laborszenen zum Tragen kommen, aus heutiger Sicht recht simpel sind, verfehlen sie ihre Wirkung nicht. Der grausige Höhepunkt des Films –das Zerfetzen des bemitleidenswerten Monsters durch die Anstaltsinsassen– steht heutigen mehr global angesiedelten Horrorspektakeln (z.B. George A. Romeros „Zombie“) in nichts nach und ist die Verwirklichung der Body-in-Pieces-Fantasien Terence Fishers. Sorgten die ersten Fisher-„Frankenstein“-Filme noch wegen des grausigen Monsters für Furore, so sind es jetzt die blutigen Taten des mittlerweile verrückten Barons, die einen das Fürchten lehren. Kurzum: „Frankenstein and the Monster from Hell“ ist der definitive Schlußstrich unter einer erfolgreichen Filmreihe. Mit Peter Cushing, Shane Briant, Bernard Lee, Dave Prowse u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin