Scotland Yard ist einem satanischen Kult auf der Spur, der mitten in London bei Blutritualen Jungfrauen opfert. Als ein V-Mann nur schwer verletzt aus deren Fängen entkommt, bemerken die Ermittler, dass sich unter den Mitgliedern der Sekte auch prominente Personen aus Politik und Wirtschaft befinden, bis hin zur Ministerialebene, also ihrem obersten Chef. Trotzdem bleiben sie am Ball und holen sich Hilfe beim Okkultspezialisten Lorimar Van Helsing, um dem verschwörerischen Orden das Handwerk zu legen... Damit wäre die Dracula-Serie aus den Hammer Studios endgültig zum okkulten Krimi-Thriller geworden, der den legendären Blutsauger eigentlich kaum noch nötig hat. Ein Kellergewölbe mit angeketteten Vampirinnen oder Forschungen mit der Beulenpest als Unheilbringer der bösen Mächte kämen sogar ohne beumhangten Christopher Lee aus, zumal man sich bereits im vorigen Teil "Dracula Jagt Mini-Mädchen" bereits von der Inszenierung eines Gothic-Gruselfilms verabschiedet hatte. Statt dessen erklärt Peter Cushing mit detektivischer Intelligenz den höllischen Plan, Armageddon stehe sogar vor der Tür. Der erstaunte Zuschauer wird mit einer genau so aufgeblasenen wie unglaubwürdigen Geschichte konfrontiert, die zwar selten spannend, doch zuweilen mit ungewöhnlich guten Bildern befüllt ist, zumal die klaren deutlichen Kulissen schöne Bildkompositionen zulassen, obwohl Regisseur Alan Gibson ansonsten fast nur TV-Serien drehte. Dem entgegen steht die Story mit ihren verschiedenen Handlungssträngen, die nun unter Zuhilfenahme des Oberbegriffs Apokalypse etwas merkwürdig zusammengeführt werden, was die Reanimation des Grafen Dracula und die Weltverschwörer betrifft. Richtig gruselig ist das nur noch in einzelnen Einstellungen und erweckt eher den Anschein, um alles in der (filmischen) Welt noch einmal die Kasse mit den beiden Zugpferden des britischen Horrors zum Klingeln zu bringen. Die beiden Ikonen zeigen mittlerweile deutlich ihr Alter, der ausgemergelte Cushing fast immer mit der Kippe zwischen den Fingern, Christopher Lee hat als angegraute Eminenz immerhin etwas mehr Text. Das große Finale jedenfalls lässt es noch mal richtig krachen, sozusagen als abschließendes Feuerwerk, bevor einer der größten Draculas endgültig zur Ruhe gebeten wird. Sein abschließender Tod durch Jesus Dornenkrone befand man damals anscheinend als würdig, den Holzpflock zu unterstützen, Freunde der sonst oftmals fantasievoll gestalteten Abgänge sollten sich da lieber die Augen zuhalten.
Fazit: Also Draculas satanische Riten sind das nicht. Höchstens als Okkultthriller im Hier und Jetzt ganz sehenswert, der altbackene Vampir wird fast schon zum Beiwerk degradiert. 5/10 Punkten