Review

DZIEJE GRZECHU gehört zu den am wenigsten bekannten Filmen von Walerian Borowczyk.
Wer zu den Leuten gehört, die Filme wie LA BETE oder UNMORALISCHE NOVIZINNEN nur wegen den vielen sleazigen Sexszenen sehenswert finden, sollte sich GESCHICHTE EINER SÜNDE lieber nicht anschauen.

Im Gegensatz zu seinen diversen Skandalfilmen, hat Borowczyk GESCHICHTE EINER SÜNDE in seinem Heimatland realisiert. Und in Polen hätte er damals manches nicht drehen dürfen, was in einigen seiner Filme zu sehen ist, die in Frankreich oder in Italien realisiert wurden.

Einmal ist in DZIEJE GRZECHU zwar ganz kurz ein splitternackter Männerkörper zu sehen, explizite Sexszenen gibt es jedoch gar keine. Am ehesten ist dieser Film mit Borowczyks phantastischem BLANCHE vergleichbar (wobei mir die Geschichte und die Gesamtatmosphäre von BLANCHE insgesamt sogar noch etwas besser gefällt).

Inhaltlich möchte ich gar nicht viel verraten. DZIEJE GRZECHU basiert auf einer bekannten Novelle von Stefan Zeromski. Die Geschichte handelt vom tragischen Leben einer Frau namens Ewa Pobratynska. Und die traurige Liebesgeschichte ist wirklich nicht uninteressant!

Mit seiner langen Laufzeit und den vielen Dialogpassagen ist GESCHICHTE EINER SÜNDE längst nicht für jeden Zuschauer geeignet. Inhaltlich gehört der Film jedoch zu den interessanteren von Borowczyk, die schöne klassische Musik und die ästhetischen Aufnahmen überzeugen vollends.

8 Punkte

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