Der Tromafilm Class of Nuke 'Em High hat die in den 80ern überstrapazierte Sparte des Highschool-Films bereits aufs äußerste überzeichnet und ad absurdum geführt? Not quite...
Der in Deutschland unter dem die Produktion auf eine einzelne Sequenz reduzierenden Titel Das Alien-Team veröffentlichte Streifen Monster High ist wohl die finale Arschgeburt eines Jahre währenden Verdauungsprozesses einer Ära voller adoleszentem Aufbegehren in Polyester, Pop und Pappmaché. In einem surrealen Camp-Feuerwerk billiger Direct-to-Video-Machart fasst Rudy Poe, seines Zeichens Produzent von Playboy-Videos, seinen Eindruck der 80er Teenagerunterhaltung in seiner einzigen Regiearbeit an einem Spielfilm zusammen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, daß die Handlung um den gerade auf seine Entjungferung hoffenden Protagonisten Norm Median von sexueller Spannung geladen ist. Ausgerechnet an seiner Schule nimmt der vom anderen Ende der Galaxie stammende Mr. Armageddon sein Werk auf, nämlich den Weltuntergang einzuleiten.
Monster High ist ein Film voller Überraschungen, da die Paradigmen dazu neigen Haken zu schlagen. Ferner aber scheut man sich nicht, Pointen im Niemandsland und Spannungskurven antiklimatisch auslaufen zu lassen. So ist auch die aus finanziellen Gründen oftmals elliptische Gewaltdarstellung schlüssig in die Atmosphäre eines hektischen, schweißgebadeten Albtraums integriert, welche gar durch eingeschnittene Videobilder und das wechselhafte Verhalten der Figuren unterstützt wird. Sehr eigenwillig ist auch der Einsatz einer Off-Sprecherin, die als extraterrestrische Reporterin das Geschehen kommentiert. Eine teils visionäre Parodie, denn Jahre vor Scream wird hier schon der Horrorfilm bezüglich seiner Schemata demontiert.
Außerirdische, Monster und Dämonen auf tricktechnischem Killer-Tomaten-Niveau treffen in Monster High auf einen Coming-of-Age-Film mit der Freizügigkeit eines Sexy-Sport-Clips. Das Ergebnis ist debile, schräge, künstlerisch durchdachte und daher nicht zu verachtende Low-Budget-Artistik.