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Mit einem riesigen Staubsauger wird aus dem Weltraum so allerhand eingesaugt. Darunter auch etwas besonders Mysteriöses: Der Zogfilm! Doch bevor die klugen Köpfe unserer Erde herausfinden, dass es sich um einen Film handelt, müssen sie erstmal ausdauernd und besonders naiv herumforschen. Dass der Titel des Films in Spiegelschrift gedruckt ist, entdecken sie rein zufällig. Und dann ist es soweit: Der Film wird flächendeckend gezeigt, die Bevölkerung ist empört! Denn Inhalt des Films ist praktisch eine Dokumentation über eine Rasse (die Zog), die den Menschen in vielen Punkten nicht unähnlich ist. Jedoch haben sie ihre Köpfe dort, wo die Menschen ihre Genitalien haben. Und die Genitalien sind logischerweise auf den Schultern. Das Gehirn ist in den Hoden bzw. Eierstöcken und fortgepflanzt wird sich, indem man sich gegenseitig in den Mund spuckt. Im Fernsehen läuft ein Pong-ähnliches Programm und vor den Fenstern schwimmen Fische.

Phil Mulloys Kurzfilm zeichnet eine herrlich unkonventionelle und urkomische Welt, die kreativer nicht sein könnte. Spärlich koloriert und simpel animiert versprüht der Trickfilm seinen ganz eigenen Charme.

Dabei offenbart der Film ein wirklich leicht zu durchschauende, sozialkritische Komponente, indem der Zogfilm ein Verhalten bei den Betrachtern hervorruft, welches dem Titel voll und ganz gerecht wird. Das naive Verhalten der Menschen ist derart leicht auf die Realität zu übertragen, dass man bei all seiner Kürze lange über den Streifen diskutieren kann.

Trotzdem bleibt der Film mit seiner Botschaft ein bisschen kleinkariert, sein ganzes Potential entfaltet er erst als Gesamtwerk mit seinen Nachfolgern. Er ist zu kurz, als dass er einem lange im Gedächtnis bliebe. Auf der anderen Seite besitzt er einen enormen Wiedersehwert und wird nicht wirklich langweilig. 

Wer also mal sehen will, wie eine Eichel rasiert wird, sollte unbedingt mal reinschauen.  

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