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Mit "Akira" verbindet man in der Regel das erste große Anime-Epos der Filmgeschichte - und das erste Aufbegehren, auch die westliche Welt mit den japanischen Zeichentrickfilmen zu faszinieren. Der Cyberpunk-Anime "Akira" verbindet somit auch schon fast alles, was einen guten Animefilm ausmacht.

Die Helden der anfangs eher mysteriösen, später dann Fantasy-lastigen Story sind eine jugendliche Motorradgang. Im Fokus der Zeichentrick-Kamera steht Kaneda. Sein Jugendfreund Tetsuo wird von der Regierung gefangen gehalten. Mit unmenschlichen Experimenten werden in Tetsuo übersinnliche PSI-Kräfte hervorgerufen, die ihren Ursprung in dem mythischen Akira haben. Kaneda schließt sich eher unfreiwillig einer Terroristentruppe an, die versuchen, die Experimente zu stoppen. Dass Kaneda dabei ganz uneigennützige Annäherungsversuche an eine junge Aktivistin im Sinn hat, bietet genug Plattform für ein paar nette Gags, zwischen der halsbrecherischen Action. Auf dem Höhepunkt seiner übermenschlichen Kraft entflieht Tetsuo dem Labor und selbst die Militärs müssen versuchen, dem neugeschaffenen Wesen Einhalt zu bieten.

In guten Zeichnungen und einer sehr gelungenen Erzählung überzeugt "Akira". Der Showdown, der dann eher in den fantastischen, leicht surrealen Bereich gehört, distanziert sich eher von der leichten Science-Fiction-Grundstimmung der ersten drei Viertel des Filmes. Gerade diese überhöhte Dramatik ist ein besonderes Markenzeichen eines Animes - genauso wie die übertrieben brutalen Gewaltdarstellungen, und die ständigen, manchmal unterschwelligen, sexuellen Anspielungen.

"Akira" ist der perfekte Einsteiger-Anime. Denn in seiner eher normalen Erzählweise tritt er an die nicht-asiatische Kultur heran, die sich eher an problematischen Rezeptionen und Storytellings stoßen, als an visuellen Innovationen. Nach "Akira" ist auch der letzte Mainstreamer gerüstet für den nächsten Anime. Willkommen im faszinierenden Universums japanischer Zeichentrickkunst.

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