Auf einer Insel schlägt ein Experiment zur Bekämpfung von Krebs fehl, denn es entstehen Wesen, die ihren Opfern die Knochen aus dem Leibe saugen und damit für Angst und Schrecken unter den Insulanern sorgen.
Das Produktionsjahr (1966), der Regisseur (Terence Fisher) und ein Name auf der Besetzungsliste (Peter Cushing) sind schön mal sehr gute Anzeichen für einen ordentlichen Film und tatsächlich stellt "Insel des Schreckens" einen gelungenen Beitrag zum 60er Horror mit hohem Unterhaltungswert dar.
Aufgebaut ist das Ganze ganz klassisch (siehe zum Beispiel auch "Tarantula" und Co.): Ein Experiment schlägt fehl, das Monster tötet erstmal ungesehen vom Zuschauer im Off, ein paar Titelfiguren inklusive Liebespärchen forschen nach, die Gefahr durch das Monster, das der Zuschauer nun zu Gesicht bekommt wird größer, die Forscher finden kurz vor der großen Katastophe eine Lösung des Problems und setzen diese in die Tat um.
Trotz des üblichen und somit vorhersehbaren Ablaufs macht der Film einen tierischen Spaß und lässt über die ein oder andere Länge (besonders störend empfinde ich die Liebelei zwischen dem Doc und seiner Angebeteten, aber solche Techtelmechtel gehörten und gehören immer wieder zum Horror dazu) lachend hinwegsehen. Meine Lieblings-Überflüssige-Szene ist die, in der eine Person mit dem Wagen vor der Tür der Ein-Mann-Polizei hält, aussteigt, zweimal klingelt, einmal klopft, als keiner aufmacht "Naja" sagt und wieder wegfährt. Da bleibt kein Auge trocken.
Was in den 60ern die Zuschauer in Angst versetzt haben mag, sorgt heute beim Publikum für Freude. So stellen sich die Monster als überdimensionale Schildkrötenpanzer mit einem Kopf in Form eines Tentakels mit Knochensaugvorrichtung heraus, die sich als besonderes Schmankerl alle paar Stunden teilen, was den Zeitdruck zur Findung einer Vernichtungslösung durch die Forscher erhöht, denn mit Mitteln wie Gewehrkugeln, Molotovcocktails oder Sprengstoff ist diesen Wesen nicht beizukommen, wie wir in einer sehr spaßigen Szene mit vom Baum eingesprungenem Zwischenspektakel feststellen müssen.
Neben der Umsetzung der Monster sorgt die Darstellung der Todesopfer für Erheiterung, denn diese sind nach dem Kontakt mit dem Knochensaugern nur noch Gelee, wie ein Protagonist bei Sichtung des ersten Opfers bemerkt. Wenn die Monster in Aktion sind, sieht man erwachsene Menschen mit Plastiktentakeln oder Gummikörpern ringen und Blut fließt dabei nicht, aber die Monster haben es ja auch nicht aufs Blutvergießen abgesehen. Ein günstiger Splattereffekt hat sich dann aber doch in den Film verirrt, als einer Person die Hand abgehackt wird, damit diese Person aus den Fängen einer Bestie befreit werden kann.
Positiv ist zudem die Musik, die aus den typischen spannungssteigernden Gruselklängen besteht und für eine sehr stimmige Athmosphäre sorgt.
Insgesamt unterhält "Insel des Schreckens" trotz einfacher Story und einiger Längen in hohem Maße und bietet neben dem gerne gesehenen Peter Cushing eine schöne 60er Jahre Horrorfilmathmopshäre, so dass Freunde dieses Genres hier genau an der richtigen Adresse sind.