Review
von Leimbacher-Mario
Rubber Soul
Drei Entwicklungen, die in den Vorgängern schon immer weiter auf dem Vormarsch waren, werden bei „Chucky 4“ aka „Bride of Chucky“ nahezu auf die Spitze getrieben: 1. Ist Chucky nun mehr denn je die Hauptfigur und menschliche Charaktere (abgesehen von Tiffany, die ich jetzt mal zu Chucky zähle) rücken noch mehr zur Seite. 2. Steht spätestens jetzt Humor vor Horror. Und 3. Bekommt Chucky nun weibliche Verstärkung, eine mörderisch-bezaubernde Dame an seine Seite - nachdem in den letzten Teilen schon immer öfters durchklang, dass er vor allem mit der kaum vorhandenen Sexualität der rotschöpfigen Puppe Probleme hatte...
Nach „Bride of Chucky“ hätte ich Ronny Yu auch sofort für „Freddy vs. Jason“ engagiert - zu kokett und toll ist hier sein Umgang mit der Horrorhistorie. Von seiner charmanten Verbeugung vor Frankenstein(s Braut) bis zu seinem deutlichen Hutziehen zu Beginn vor anderen Slasherikonen - Yu mag das Metier, nein, er liebt es spürbar. Außerdem punktet diese wortwörtlich leidenschaftliche Ehe mit einer jungen Katherine Heigl (vor allem optisch), einigen sehr kreativen Kills, passend-krawalliger Rockmusik (Judas Priest, Slayer, Motörhead), jeder Menge schwarzem Humor und einer Tiffany (im Gegensatz zu einigen späteren Teilen) nahezu auf Augenhöhe mit unser aller liebsten Mörderpuppe. Ein rauschend-launiger Roadtrip mit einer Menge Esprit, Augenzwinkern und Selbstironie. Dourif wie immer rotzig, fotzig, kotzig genial. Ich kann mich erinnern, damals wurde das alles noch etwas polarisierend aufgenommen, da es vielen zu wenig harter, ernster Horror war. Aber mittlerweile völlig zurecht als einer der besseren Ableger beliebt. Mehr als nur eine Sex-Flex-Schrecks-Puppe! (Don't) Fuck with the Chuck!
Fazit: „Bride of Chucky“ suhlt sich im Augenzwinkern für seine Figur(en), seine Reihe, sein Genre. Und das bringt erstaunlich frischen Wind in die Killerpuppenschublade! Das Ding rockt!