Es ist schon komisch, dass eine Filmserie über eine von dem Geist eines Mörders beseelte Spielzeugpuppe tatsächlich ihr Publikum findet. Hanebüchender kann ein Plot nicht sein. Und trotzdem hat Chucky viele Freunde, zu denen ich mich auch zähle.
In „Bride of Chucky“ wird unser Freund aus der Asservatenkammer befreit. Die atemberaubend billig auftretende Tiffany (Jennifer Tilly), die selbst viel Spaß an Mord und Totschlag hat, reanimiert Chucky und lässt seiner Mordlust freie Bahn. Leider behandelt sie die Puppe nicht mit dem gebührenden Respekt, sondern eher wie ihr Baby. Sie schenkt ihm zwar eine Brautpuppe als Gesellschaft, aber nicht seine Freiheit. Dafür rächt sich Chucky, indem er Tiffany in ihrer Badewanne mittels Strom umbringt. Und wie sollte es anders sein – die Seele von Tiffany wandert in die Brautpuppe. Nun hat die Welt ein doppeltes Problem. Denn beide machen Sich auf den Weg, ein Amulett zu suchen, das ihnen wieder die Rückkehr zur menschlichen Gestalt ermöglichen soll. Und alles, was sich ihnen in den Weg stellt, wird phantasievoll terminiert.
Ja, so simpel können Horrorfilme sein. Nichts, aber auch gar nichts an der Story ist glaubwürdig. Und trotzdem ist es reine Unterhaltung. Es macht Spaß zuzusehen, wie Chucky und Tiffany versuchen, sich in der Raffinesse ihrer Morde zu überbieten. Für meinen Geschmack hat Tiffany mit der Nummer mit dem Spiegel gewonnen. Aber auch Chucky zeigt, was in ihm steckt. Es ist klar, dass der Film so endet wie seine Vorgänger. Alle sind tot, aber die Hoffnung auf die Auferstehung bleibt berechtigt. Hier kann allerdings noch die Frucht der Liebe von Tiffany und Chucky als weiterer Hoffnungsträger dienen.
Die Schauspieler dieses Films sind mit Ausnahme von Tilly nicht von Bedeutung. Dafür ist die Animation der Puppen mal wieder sehr ordentlich. Und es gibt einen sehr schönen Soundtrack.
„Bride of Chucky“ ist genau wie seine Vorgänger gut gemachter Blödsinn. Er unterhält prächtig, ist nett gewalttätig ohne auf explizite Tricktechnik zurückgreifen zu können, und hat sichtlichen Spaß ab Obszönitäten. Tiefgang muss man nicht erwarten. Hier gilt
„Hirn Aus-Film ab“. Wer das kann, wird seinen Spaß haben. Wer ernsten Horror erwartet, dürfte wohl schier verzweifeln. Ich fand den Film nett und versehe ihn mit 7 von 10 Punkten.