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Mörderpuppe Chucky begibt sich zum vierten Mal auf Killertour – dieses Mal mit ehelicher Unterstützung.
Wie ja schon aus Teils eins bekannt ging der Geist des Serienmörders Charles Lee Ray bei dessen Tod in die Puppe Chucky über und Chucky wurde im dritten Teil in seine Einzelteile zerlegt. Nun liegen seine Überreste in der Asservatenkammer der Polizei, gleich neben den Resten von Michael Myers, Freddy Krüger und Jason Vorhees. Hier wird es also ironisch wie uns der Anfang zeigen will, denn Ironie war ja nach „Scream“ im Horrorgenre ganz groß angesagt.
Chuckys ehemalige Freundin Tiffany (Jennifer Tilly) vermisst den vor rund 10 Jahren dahin gemeuchelten Charles jedoch sehr und besorgt sich die Puppenreste um ihn via Zauberspruch wieder zum Leben zu erwecken. Doch der ist ein ziemlicher Kotzbrocken, es kommt zum Streit und nach einer Weile bringt Chucky auch Tiffany um, um ihre Seele ebenfalls in eine Puppe zu transferieren. Ist alles an „Frankensteins Braut“ angelegt, der auch im Fernsehen läuft als Chucky Tiffany kurzfristig ins Jenseits befördert.

Das Puppenpaar ist mit dem steifen Plastikdasein jedoch nicht ganz so glücklich. Erlösung könnte das Voodoo-Amulett bringen, dass im Grab von Chuckys menschlichem Körper liegt, doch erstmal hinkommen ist das Problem. Die beiden animieren Tiffanys Nachbarn Jesse (Nick Stabile) dazu gegen Geld zwei Puppen an den entsprechenden Friedhof zu liefern, was der Ahnungslose auch prompt machen will. Dabei nimmt er noch seine Freundin Jade (Katherine Heigl) mit, was die beiden Killerpuppen schon auf eine Idee bringt, in wessen Körper man mit dem Amulett schlüpfen könnte…
„Chucky und seine Braut“ ist eine echte Enttäuschung, denn die Spannung der Vorgänger erreicht das dürftige Filmchen leider nicht. Stattdessen spult der Film seine Handlung relativ überraschungsfrei ab und langweilt oft. Lediglich der Witz weiß zu überzeugen, der vornehmlich in den herrlich fiesen Sprüchen Chuckys zum Tragen kommt. Ansonsten gibt es noch ein paar gelungene Anspielungen auf weitere Horrorfilme wie z.B. „Hellraiser“ oder die eigene Filmserie (Chucky meint, wenn das ein Film wäre, brauche man drei oder vier Teile um die komplette Geschichte zu erzählen). Allerdings zünden nicht alle Gags; einige sind einfach nur blöde, denn das nervige Diebespaar oder fickende Puppen sind eher doof als witzig. Besonders schlecht: Der Schlussgag, der wohl auf „Die Wiege des Bösen“ und dessen Fortsetzungen anspielen will.
Zum Scheitern der Geschichte trägt jedoch vor allem das potentielle Heldenpaar bei, das so blass wie Kalkstein bleibt. Man erfährt trotz viel Screentime kaum was über die beiden, Verliebtheit kauft man ihnen gar nicht ab und zu allem Überfluss nerven sie auch noch in ihrer Blödheit. Besonders deutlich wird dies im spannungsarmen Showdown, in dem die beiden gar nichts auf die Kette kriegen, von Chucky ständig ausgetrickst werden und nur durch mehrmalige, jedes Mal komplett unglaubwürdige Rettung in letzter Sekunde aus dem Schlamassel gezogen werden. Als normales Metzelmaterial gingen derartige Figuren ja noch, aber als Helden nicht – das killt dann auch noch das letzte bisschen Spannung.

Die FX-Fans dürfen immerhin verhalten jubeln, denn für sie hat „Chucky und seine Braut“ wenigstens etwas zu bieten. Vor allem die Modelltricks der Puppen sehen klasse aus und gemetzelt wird ab und zu auch mal. Dabei gibt es ein paar annehmbare Effekte wie von das Spicken von Opfern mit Nägeln oder Glasscherben. Die Opfer sind meist blasse Nebencharaktere, deren frühes Ableben stört – schade, dass der Film mit seinen blassen Hauptfiguren nicht ebenso verfährt.
Die beiden menschlichen Hauptfiguren sind dann nicht nur bloß geschrieben, sondern werden auch noch ebenso farblos gespielt, um das Desaster abzurunden. Die meisten Nebendarsteller sind immerhin solide, aber es gibt ein paar Hoffnungsschimmer in der Riege: Zum einen ist Jennifer Tilly als menschliches Dummchen ziemlich witzig, zum anderen legt sich John Ritter als Jades übereifriger Onkel und Polizeichef sehr ins Zeug. Die beiden stechen dann aus dem Darstellereinerlei deutlich heraus.

Mögen die Effekte, der Sound (Rob Zombie und ähnliche Klänge) und diverse Gags in „Chucky und seine Braut“ gelungen sein, so enttäuscht die dürftige Handlung jedoch auf ganzer Linie. Nicht nur wenig originell, sondern auch noch langweilig und die beiden menschlichen Hauptfiguren werden von den beiden Killerpuppen mühelos an die Wand gespielt.

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