Mit „Resident Evil“ gelang Bernd Eichinger vor 2 Jahren eine recht gelungene Adaption des gleichnamigen Videospiels. Jetzt lässt er die Zombiehorden auf Racoon City los. Das Motto der Fortsetzung: schneller, lauter, explosiver!
Die Handlung des Sequels ist dieses Mal noch banaler als die des Vorgängers:
Kurz nach den Vorfällen in der streng geheimen Forschungsanlage beschließt die Umbrella Corporation die Anlage wieder zu öffnen. Ein großer Fehler, die Zombies gelangen an die Oberfläche und überrennen Racoon City. Alice (Milla Jovovich) wurde von Umbrella für Experimente missbraucht, als die Zombies die Stadt belagern kann sie fliehen und den Kampf gegen die Untoten aufnehmen. Allerdings kämpft sie nicht alleine gegen die Monster, denn das S.T.A.R.S.-Mitglied Jill Valentine (Sienna Guilleroy) und vier weitere Überlebende, Terri Morales (Sandrine Holt), Carlos Oliviera (Oded Fehr), L.J. (Mike Epps) und Nicholai (Zack Ward), verteidigen ebenfalls ihr Leben, während sie versuchen, aus der Stadt zu flüchten. Umbrella ist bemüht keinen aus der Stadt zu lassen bis der Atomangriff alle Spuren verwischt – das Forschungsobjekt Nemesis soll dabei helfen…
Die Geschichte knüpft direkt an die Ereignisse im ersten Teil an, hat aber bis auf wenige Details nichts mehr mit dem Videospiel zu tun. Die Story beschränkt sich dieses Mal auf ein kleines Intro, danach wird auch schon losgelegt. Leider fehlt dem Werk so was wie Spannung und nur selten kommt Atmosphäre auf. Dafür sind die Actionsequenzen zahlreich, der Film besteht eigentlich nur aus aneinander gereihten Actionszenen. Das ist gleichzeitig Fluch und Segen: Auf der einen Seite wird der Liebhaber knalliger Action die meiste Zeit über gut unterhalten, wer aber einen Horrorfilm erwartet wird bitter enttäuscht. Gruselig wird es nie, da können noch so viele Zombies durch die Stadt laufen. Ärgerlich ist auch mal wieder der schlechte Schnitt, es ist ja bekanntlich in Mode gekommen Actionszenen schnell zu schneiden, auch Resident Evil macht davor keinen halt, der Zuschauer verliert im Zombiegetümmel zunehmend die Übersicht.
Wer also sein Hirn ausschaltet, wird den Großteil des Films über Spaß haben, nur selten machen allzu dämliche Szenen oder Kommentare einen Strich durch die Rechnung. Besonderes Schmanckerl ist Nemesis, am Trash-Faktor ist dieser Mutant nur schwer zu übertreffen. Bewaffnet mit Gatling-Kanone und Raketenwerfer stapft dieses Vieh durch Racoon City und mäht alles nieder was in die Quere kommt. Die Auftritte von Nemesis sind ganz klar die Highlights dieses Films. Die darstellerischen Leistungen sind wie zu erwarten eher mittelmäßig, mehr wird den Akteuren aber auch nicht abverlangt. Jill Valentin und Alice wirken dabei durchaus cool und dürfen ne ganze Menge Monster auf originelle Art und Weise ins Jenseits befördern, mit einem deftigen Spruch auf den Lippen versteht sich.
Wer schon seinen Spaß mit „Resident Evil“ hatte, der wird auch vom Sequel gut unterhalten. Der Trash-Faktor ist hoch, die Logik bleibt schon früh auf der Strecke und Spannung kommt auch nur selten auf, dafür gibt’s eine Non-Stop Ballerorgie mit reichlich Effekten und Explosionen. Für den Zuschauer jenseits der 20 ist dieser Film wohl eine Beleidigung des Verstandes, Unterhaltungswert hat er aber allemal. Schon allein Nemesis rechtfertigt das ansehen.
7/10 Punkten