Nachdem ja schon Teil 1 nur ein mäßiger, aber immerhin akzeptabler Gruselstreifen war, beim dem es vielen Fans einfach zu unblutig zuging, ist man bei Teil 2 noch einen Schritt weiter gegangen und hat den Horrorfaktor vollständig eliminiert. Statt Spannung und Atmosphäre - beides eigentlich Markenzeichen der Spielvorlagen - setzt man auf eine volle Dröhnung: selten gab es einen Film, bei dem über die gesammte Laufzeit ständig irgendetwas explodiert, ein Zombie irgendwo herausbricht oder die Darsteller einfach nur wild um sich ballern und im Hongkong-Style durch die Luft fliegen, wobei der hektische Schnitt es unmöglich macht, wenigstens dabei von einer guten Choreografie sprechen zu können. Die Musik trägt ihr übriges dazu bei, dass man sich eher an einen überlangen Clip als an einen Film erinnert fühlt. Dieser beispielslose Overkill lässt einen einfach nur ermüden und nicht einen Funken Spannung aufkommen. Einzig einige wenige Momente in der Schule lassen erahnen, dass das Resident Evil-Universum auch auf der Leinwand Potential für einen ordentlichen Gruselstreifen hätte. Selbsverständlich ist eine Geschichte dementsprechend non-existent, aber das hat ja auch niemand erwartet und ist deshalb auch kein wirklicher Kritikpunkt an diesem Werk, dass im übrigen trotz permanenter Gewalt erstaunlich sauber und unblutig rüberkommt - eben ganz zugeschnitten auf ein MTV-Publikum, von dem man offenbar annimmt, dass es mit schnellen Schnitten, lauter Musik, mäßig coolen Sprüchen und konstanten Explosionen bei Laune gehalten werden kann. "Resident Evil: Apokalypse" erfüllt wirklich alle Vorurteile, die man gegenüber Videospielverfilmungen haben kann. Lieber nochmal das überraschend gelungene "Dawn of the Dead"- Remake anschauen, als auch nur 5 Minuten seines Lebens mit einem derartig nichtssagenden und vor allem uninspirierten Produkt verbringen.