"Da kommt Nemesis. Er wird uns alle umbringen..."
"Ne'mesis mit Humor..."
Wäre da nicht Milla....
Ja dann wäre es wirklich schwer irgendeinen Grund zu finden, warum sich jemand Resident Evil: Apocalypse ansehen sollte.
Okay. Er ist laut. Und im ersten Akt wackelt die Kamera in allen Action-Szenen als stände eine Parkinsonkranker im Endstadium hinter der Linse. Dazu gibts flotte "Mein kleines Hama"-Mischpult Stroboskop-Effekte und Slow-Mos am Rande des Standbildes. Man weiß zwar nicht was passiert, aber wenigstens macht es dabei ordentlich Lärm. Fast ist man versucht einen alten Filmtitel zu zitieren: "Es kracht und zischt, zu sehen ist nischt!"
Handlung. Achja worum gehts eigentlich? Der böse Mega-Konzern Umbrella-Corp (wohl sowas wie die Firma Knirps, wenn sie mutiert) hat aus dem Zombie-Desaster in Teil 1 natürlich nix gelernt, und entlässt das Virus in die, verdammt an Toronto erinnernde, Großstadt Racoon City (da wo sich Zombie und Waschbär Gute-Nacht sagen). Nur ein paar Figuren überleben die Zombifizierung und durchstapsen in einer Rettungsmission die Stadt, die von Firma Knirps rasch zum Sperrgebiet erklärt wurde und binnen Tagesfrist mit einer Atombombe sterilisiert werden soll. Das erinnert nicht von ungefähr an eine Mischung aus Outbreak und Die Klapperschlange - nur das weder Dustin Hoffmann noch Kurt Russel durch die Gegend hoppeln, sondern zwei Damen in kurzem Rock.
Eine davon ist Sienna Guillory alias Jill Valentine, eine Figur die auch schon in den Videospielen mitwirkte und im wesentlichen aussieht wie eine bleiche Lara Croft nach der Mopsverkleinerung.
Die andere ist Milla - die hier auf den Namen Alice hört.
Achja.. Zombies gibts auch. Aber im Gegensatz zum ersten Teil haben die Untoten diesmal eher ein paar Gastauftritte mit dem Bedrohungspotential einer Fototapete. Warum der Film eine FSK18 Freigabe erhielt erschliesst sich auch nicht hinreichend, dürfte er doch der blutärmste Zombie-Film seit "White Zombie" von 1932 sein. Man erwartete nach Teil 1 ja nicht grade ein Hershell-Gordon-Lewis Gorefest, aber einen derart unsplattrigen Zombiefilm hinzubekommen ist schon eine Leistung. Jedes Simpsons-Halloween-Special bietet da derbere Momente.
Okay okay. Also. Wenig Zombies. Eine böse Regeschirmherstellerfirma und eine Frau mit großem Charakter. Dazu Wackelcam und Metall-Soundtrack.
Aber zum Glück gibts Milla Jovovich. Der Film lahmt immer dann gewaltig, wenn sie nicht im Bild ist. Andererseits muß man selbst als gleichgeschlechtlich veranlagter Mann zugeben, das sie den Film rettet, sobald sie dann da ist... Milla ist cool. Milla hüpft, springt, schlägt, schiesst, verteilt zynische Sprüche und nimmt es dabei locker mit Bruce Willis auf. Woher sie weiß, das die Nebendarsteller in einer Kirche einen hoffnungslosen Kampf gegen drei CGI-Monster bestreiten - who cares? Hauptsache sie kracht auf einem Bike durchs Fenster und räumt auf mit den fiesen Computerbembeln auf. Und wenn die Logik ihr keckes Haupt erhebt, gibts gleich eins aufs Maul.
Das sie gegen Ende Thomas Kretschmann an ein paar Untote verfüttert, kann nur als konstruktive Kritik an dem belanglosen Jürgen-Prochnow-Verschnitt gerühmt werden.
Werd ich mir den Dritten Teil ansehen? Aber sicher... vorrausgesetzt Milla ist wieder dabei.
Achja.. ein bißchen mehr Zombies wären auch nicht schlecht.
Ähm und ein anderer Regisseur dürft es auch sein.