Review

Ach, wie liebe ich diese Filme für die es scheinbar nur 2 Kriterien gibt. Gut oder Scheiße!
Ach, und wie Hasse ich diese Leute die meinen, wenn jemand an solche Filme gefallen findet sie als blöde oder Sonderschüler etc. zu bezeichnen. Jedem seine eigene Meinung! Und mit dem zweiten "Resident Evil“ haben wir wieder mal ein Musterbeispiel.

Als bekennender Paul Anderson Fan, fand ich den ersten Teil nicht so schlimm wie viele andere, aber im Vergleich zum gelungenen Spiel dann doch etwas enttäuschend. Da hatte der olle Bernd Eichinger wohl zuviel Einfluss bei dem Film, dachte ich mir so:).

Bei Teil 2 hatte der Eichinger nicht mehr viel zu tun und Anderson verzichtete auf die Regie wegen des AVP Films. So wurde Alexander Witt geholt der bei etlichen Big Budget Filmen die Second Unit Aufnahmen und Actionszenen leitete. Damit ist der große Fehler auch schon genannt wurden. Nun gut, ein Teil muss man wohl auch auf das recht schwache Drehbuch von Paul Anderson zurückführen, der einen Non Stopp Actionknaller im Sinn hatte. Trotzdem glaube ich dass er selber den Film besser Inszeniert hätte. Denn bei Witt hat man einfach den Eindruck er hatte am Set ein Klemmbrett unter dem Arm und harkte eine Szene nachdem anderen ab ohne groß Regieanweisungen an Darsteller und Crew zu geben. Alles wirkt im Film etwas Lieblos heruntergekurbelt und Atmosphärische Momente, wie in der Kirche oder der Schule, werden zu schnell abgehandelt um überhaupt Spannung aufzubauen. Dafür merkt man dass Witt bisher eher für das Drehen der Actionszenen tätig war. Denn davon gibt es etliche gut gemachte. Sowieso ist der Film eher als reiner Actionfilm anzusehen. Die Horrorelemente wurden ziemlich heruntergeschraubt und vor allem die Zombies kommen doch leider etwas zu kurz. Verwunderlich, wenn man bedenkt das Zombies gerade wieder ziemlich „IN“ sind. So kracht und rummst es fast dauernd bei lautem Sound, Pausen gibt es kaum und dadurch natürlich auch keine Charakterisierung der Figuren, eine klug durchdachte Story oder gar gute Schauspielleistungen. Milla Jovovich(bin nicht gerade ein Fan von ihr) spielt auch nicht besser als ihre Mitstreiter und es fällt auf das es Anderson starke Frauen angetan haben(zumindest seit er mit Jovovich zusammen ist). Anders ist es nicht zu erklären warum er neben der mutierten und starken Alice gerade Jill Valentine aus dem Spiel nimmt, anstatt Leon Kennedy aus dem 2. Teil des Spiels. Als männlicher Held wird dann Olivera (Oded Fehr “Die Mumie“) genommen. Nicht gerade eine Figur die ich unbedingt im Film sehen wollte, aber nun gut.

Glückwünsche kann man aber dafür aussprechen dass sie den Nemesis nicht Computeranimiert haben. So sieht er wirklich gut aus und nicht so billig, wie man es vielleicht hätte befürchten können. Ähnlich dem Spiel, ist er auch im Film eine tumbe, um sich ballernde Killermaschine. Der Twist am Ende kam dann aber nicht wirklich überraschend(wie eigentlich alles im Film).

Die in vielen Kritiken aufgeführten extremen schnellen Schnitte fand ich gar nicht so schlimm. Einige Szenen wirkten etwas schwach(der Kampf zwischen Alice und Nemesis, die Verwischungen bei den Zombies) aber ich habe nie die Übersicht verloren. Auch „den schwarzen“ wie gerne geschrieben wird (er heißt übrigens Mike Epps „All About The Benjamins“), kann ich als nicht als störend erfinden. Wenn es hoch kommt ist er vielleicht insgesamt 15 Minuten im Film an und hat einige witzige Sprüche(zumindest in Englisch, das ich den Film im O-Ton im Kino gesehen habe) zu bieten. Ein Spruch nach dem anderen ist dann doch ziemlich übertrieben dargestellt.

Fazit:
Alexander Witt war vermutlich nicht die beste Regieentscheidung (z.B. hat der ehemalige Second Unit Regisseur David R. Ellis mit „Final Destination 2“ und „Celluar“ bewiesen das man als ehemals zweiter Mann auch einen eigenen Film gut gestalten kann) da er eine kalte und lieblose Inszenierung an den Tag legt. Spannung und Atmosphäre fehlen fast völlig, dafür bekommt man einen der actionreichsten Filme der letzten Zeit geboten. Darauf legt der Film sein Augenmerk und bietet dabei auch die besten Momente. Die Schauspieler haben nichts zu tun und brauchen auch keine besondere Leistung bei all der Action bringen. Darunter fallen auch Milla Jovovich, Sienna Guillory und Thomas Kretschmann(mein Gott hat er einen starken deutschen Dialekt in Englisch; kein Wunder das er so oft den Nazi spielen musste). So bleibt Niveauloses Popcorn Actionkino das leider wieder nicht an das Spiel herankommt und auch bei mir etwas schwächer als der 1. Teil abschneidet, aber bei weitem nicht die Katastrophe ist, wie ich nach dem Trailer vermutet hatte. So scheiden sich hier auch wieder die Geister. Ich warte gespannt auf Teil 3!


6,5 / 10

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