Review

Resident Evil : Apocalypse
"non-stop violence"

2002 konnte die Spieleverfilmung "Resident Evil" von Paul W.S. Anderson einen Überraschungserfolg landen, auch wenn der Film die Geister spaltete. Ich gehöre zu der Gruppe, die den Film lieben, er ist nachwievor einer meiner Lieblingszombieactionfilme. Der Film hatte einen bestimmten Flair, der nicht ganz zu beschreiben ist, den Film aber für mich von anderen abhob, was teilweise an der grandiosen Akustik von Marylin Manson lag. Nun war nach dem Erfolg zu erwarten, dass ein zweiter Teil nicht lange auf sich warten lassen wird. Nach 2 Jahren läuft nun "Resident Evil : Apocalypse" an, mit anderem Regisseur, aber gleichem Scriptwriter und Producer.

Nach dem Desaster in der unterirdischen Forschungsstation "The Hive", betrieben vom skrupellosen Monopolkonzern "Umbrella Corporation", wird Alice, eine der beiden Überlebenden mit experimentellen Mitteln genetisch verbessert. Schnell werden diese zusätzlichen Kärfte notwendig, denn nach einer überschnellen Öffnung des Hives wird Racoon City vom T-Virus überrollt. Umbrella trifft eine konsequente Maßnahme, und riegelt die Stadt mit ihren inzwischen untoten Bewohnern komplett ab. Damit ist auch Alice sowie eine Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos von Umbrella gefangen, umgeben von Untoten und anderen Bestien. Doch das Schlimmste steht ihnen noch bevor, denn Umbrella schickt sein zweites Genexperiment: den Nemesis...

Aufgrund meiner Haltung gegenüber "Resident Evil" (8/10) waren meine Erwartungen relativ hoch, obwohl ich nicht erwartete, dass der Flair des ersten Teils wieder eingefangen wird, wenn der Regiestuhl getauscht wird ist sowas recht unmöglich. Und so präsentiert sich der Film auch. Es sind zwei unterschiedliche Filme, sie gleichen einander kaum, sei es in Dramaturgie, Optik oder Bildkomposition. Von Anfang an präsentiert sich der zweite Teil mehr als Mainstream Film, der vorallem auf knallharte Action setzt. Stark an "Dawn Of The Dead" erinnert, fängt der Film ruhig an, allerdings wird das die einzige ruhige Zeit im ganzen Film bleiben, denn schnell setzt die Action ein, die dann auch nicht mehr richtig aufhört bis zum Ende. Doch man muss sich erstmal umstellen, denn wie schon erwähnt, ist die Bildkomposition eine komplett andere, als im ersten Teil. Alexander Witt setzt auf rasche Bildwechsel, die allerdings meistens gelungen das Geschehen intensivieren, während man akustisch mit lauten Soundeffekten beschallt wird. "Resident Evil : Apocalypse" ist blutiger und brutaler als Teil Eins, durchaus auch gröber. Dank größerem Budget ist die Action auf extrem hohem Niveau, sieht extrem gut aus, und wird durch eine gelungene Kameraführung unterstützt. So darf der Zuschauer wirklich prächtige Sequenzen bewundern, in denen es extrem zur Sache geht, gerade, weil Schockeffekte ständig auf der Liste stehen. In diesem Punkt wirkt "Apocalypse" deutlich besser und reifer als sein Vorgänger, jedoch auch eintöniger.

"Apocalypse" ist wie schon angesprochen viel mehr Mainstream als der erste Teil, ist in erster Linie ein Actioner. Konnte "Resident Evil" zumindest etwas an Inhalt bieten, beschränkt sich Teil Zwei in erster Linie auf das Aneinanderreihen von Schusswechseln, Explosionen und akuter Bedrohung durch Zombies, Licker oder Nemesis himself. Somit ist "Resident Evil : Apocalypse" ein reiner Actioner von beachtlichem Format, der die Genrebezeichnung "Horror" nur noch beiläufig trägt.
Ach, erwähnte ich Nemesis? Große Anforderungen stellte ich natürlich auch an diesen Knaben, denn zu gut kann ich mich an das Game erinnern. Doch Witt schafft es, diesen hässlichen Oberzombie beeindruckend darzustellen, der durchaus seinen Respekt verdient, und dem Charakter des Spiels mehr als gerecht zu werden. Doch es gibt noch mehr Parallelen zum Spiel, allen voran der Charakter von Jill Valentine, der von Sienna Guilleroy routiniert, aber auch nicht herausragend gespielt wird. Insgesamt ist die darstellerische Leistung auf normalem Niveau, da es natürlich auch nur wenige Szenen gibt, wo man wirklich eventuelles Potential aus den Schauspielern schöpfen könnte.

Für wen ist dieser Film? Fans des ersten Films werden wohl auch den Zweiten mögen, ihn aber wahrscheinlich vom Rating hinter dem Ersten einordnen. Allgemein sollte sich kein Actionfan dieses Feuerwerk an Effekten und Stunts entgehen lassen, denn die lassen sich wirklich sehen, und werden alles andere als nur belächelt. Die, die einen Psychoschocker erwarten, der vorallem durch intensive Spannung glänzt, werden allerdings komplett leer ausgehen. "Apocalypse" ist ganz anders, aber sehr unterhaltsam. Am Besten wird er durch das Parental Advisory Rating in den USA beschrieben: "Rated R for non-stop violence, language and some nudity".

Rating: 7/10

Anmerkung: Meine eigentliche Punktzahl ist 7,5/10, jedoch ist die Synchro meiner Meinung nach extrem schwach, so dass da ein Punkteabzug fällig sein muss.

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