Resident Evil: Apocalypse (2004)

Seid gegrüßt,
also heute hab ich mir Resident Evil 2 Apocalypse angetan und muss dazu einfach etwas schreiben. Den ersten Teil fand ich noch ganz akzeptabel, da ich von einem Film, der ein Computerspiel als Vorlage hatte, auch nicht sehr viel erwartet habe.

Als ich die Kritiken zu Resident Evil 2 gelesen hatte (z.B. die von Cinema) und aufgrund dieser positiven Bewertungen mich dazu entschlossen habe, den zweiten Teil anzuschauen, ahnte ich noch nicht, dass er so minderwertig wird.

Die ersten 2 Minuten erinnern stark an das Dawn of the Dead Remake und ließen mich zumindest im geringen Maße hoffen, dass der Film vielleicht ganz nett werden würde, zumal er ja auch eine FSK 18 bekommen hat. Doch spätestens nach 5 Minuten und den ersten Actionszenen wurde einem klar, dass man sich hier wohl eher amüsieren anstatt gruseln wird. Und so möchte ich euch auch nicht vorenthalten, dass ich mich nach der Hälfte des Filmes einfach nur noch auf das Ende gefreut hab.

Die Story passt zu den schauspielerischen Leistungen, denn es gibt keine. Was einem hier auf GZSZ Niveau geboten wird, brachte mich nicht selten zum Lachen. Doch noch lustiger waren die aneinandergereihten Actionszenen, die wohl an Peinlichkeit nur von Triple X oder Simon Sez zu überbieten sind. Einfach nur unpassende peinliche Action, eingebetet in eine Zombiestory, in der Zombies nur eine nebensächliche Rolle spielen und zudem auch noch kaum oder nur sehr kurz zu sehen sind. Die Schauspieler sind genau so schlecht wie das Make Up der Zombies, die man sowieso kaum zu sehen bekommt.

Was gibt es weiterhin zu dem Film zu sagen. Ziel ist es, aus der abgeriegelten, verseuchten Stadt herauszukommen, bevor sie in die Luft gejagt wird. Das war’s auch schon, der Rest besteht aus einer megaharten Milla Jovovich, die einen Salto Mortale nach dem Anderen vorführt, dabei Feuerkraft in alle Richtungen hat und mit Karatekicks die lästigen Zombies aus dem Weg schafft. Ein harter Spruch muss natürlich immer folgen. Als Beilage hat man auch noch völlig unpassend versucht einen coolen Schwarzen Charakter einzubringen, der mitten im Geschehen steht und mit lustigen Sprüchen dem Ganzen noch etwas Humor verleihen sollte.

Ach den superkrassen Nemesis darf man nicht vergessen, der war so unglaublich übel, dem haben 1000 Kugeln nicht umhauen können. Hat mich irgendwie an den Trash Movie Double Dragon erinnert.

Ich hab langsam einfach die Schnauze voll von Produzenten und Filmemachern, die meinen, dass sie viel Kohle machen können, indem sie supercoole Charaktere im Möchtegern Matrixstyle eine sinnlose Actionszene nach der Anderen vorführen lassen, am besten noch mit Hip Hop Sound unterlegt. Atmosphäre und Qualität bleiben dabei meistens auf der Strecke.

Zu Beginn war es ja noch recht faszinierend, wenn sich Actionfilme neuer Techniken wie „Bullet Time“ bedienten. Es sind auch einige ansehnliche Filme wie Matrix und Equilibrium entstanden und es werden sicher auch noch weitere gute Filme entstehen. Doch langsam wird es einfach nur nervig, wenn jeder Film mit den gleichen schlecht nachgemachten Methoden zu Punkten versucht. Ich sehne mich einfach wieder nach Old School Action im Stile von Stirb Langsam oder Terminator, sowie solider Zombieaction, wie sie einem z.B. im Dawn of the Dead Remake geboten wird. Über Horror wollen wir bei RE2 lieber gar nicht erst reden, der kam nämlich so gut wie nicht vor. Dafür müsste ein Meister der alten Schule wie George A Romero ran, aber sowas ist im neumodischen Hollywood Kidyhorror nicht mehr gefragt.

Da man sich aufgrund lauter Soundeffekte doch noch ein bis zweimal erschrocken hat, und zwischendurch mal ein Fünkchen Spannung aufkam (Schule) bekommt er von mir 2 von 10 Punkten.