Review

Es gibt ja inzwischen einige Anwärter auf den Preis "Schlechteste Spieleverfilmung aller Zeiten" und dieser hier gehört mit seinem Vorgänger sicherlich dazu. Der Grund ist, dass Total-Schrott wie "House of the Dead" oder "Doom" zwar katastrophal waren, aber auch nur auf einem sinnfreien Shooter basierten. Das Spiel "Resident Evil" war wohl dagegen das atmosphärischste seiner Art und auch neuartig - umso enttäuschender, dass die Filmemacher kein Stück davon verstanden haben und es umso weniger übersetzen konnten. Stattdessen wurden plakative Momente wie die untoten Hunde herausgenommen und in eine miserabel auf cool getrimmte Inszenierung gepresst.

Der zweite Teil nun versucht gar nicht erst, so etwas wie Atmosphäre zu schaffen, sondern zeigt lieber schon in den ersten zwei Minuten, wie einfallslos, dumm geschrieben und ideenlos inszeniert das Werk sein wird - und hält diese Versprechen.

Alle vorkommenden Figuren, die nur in ihren Outfits etwas mit den Spielevorlagen zu tun haben, sind völlig hirnlos gezeichnet, alles coole Superhelden, die jeden Blödsinn von sich geben dürfen, Hauptsache, sie halten ihre Waffen in beiden Händen...

Die Zombies sind kein bisschen beängstigend, einfallslos gestaltet und werden zu allem Überfluss auch noch künstlich durch so dolle Stilmittel wie Bildruckeln oder monochrome Bilder dramatisiert...man hat echt Mitleid mit denen.

In den meisten Szenen des Films kommen bezeichnenderweise Soldaten oder Hubschrauber oder sowas vor. Wenn das mal nicht alles sagt.

Selbst die "Licker"-Sequenzen, welche schon durch das vom Spiel festgelegte Design gruselig sein sollten, werden durch sauschlechte Effekte und noch schlechtere Actionszenen der Lächerlichkeit preisgegeben. Da bleibt einem nicht mal die geächtete "Matrix"-Bullettime erspart. Tatsächlich werden die Monster kaum gezeigt, weil die Effekte einfach zu schlecht waren.

Zudem kommt noch, dass man die Sache mit den fiesen Regierungstypen auch nicht zum ersten Mal sehen wird, nur dass sie hier zudem noch völlig uncharakterisiert bleiben.

Drastische Szene sucht man ziemlich vergebens, das muss man fairerweise anmerken, damit nicht einer meint, hier würde mit Handmade-Effekten etwas wett gemacht.

Der Soundtrack ist übrigens ein geiles Rock-Party-Tape, hat aber in einem Film nix zu suchen.

Als ob das Drehbuch nicht schon dumm genug wäre, so ist die deutsche Synchro schlichtweg ein Armutszeugnis!

Die beste Szene des Films ist die in der Kirche, mit dem Pfarrer und seiner Schwester - für einen Moment gelungen, doch gleich darauf gibt es die volle Kanne misslungener Computereffekt...und alles ist wieder Asche.

Gut sind die Szenen mit den Nemesis-Monstern, echt in Ordnung. Alleine dafür gibt es einen Bonuspunkt. Obwohl die unsagbar unnötige Display-Einstellung wieder direkt aus dem "Terminator" geklaut ist.

Gut ist auch die Szene mit den zombifizierten Kindern, aber ein wenig harmlos.

Schlechteste Szene: wann immer gesprochen oder gehandelt wird...und wenn Zombies oder Monster auftauchen. Besonders die eigentlich geschenkte Friedhofszene, die man doch gar nicht langweilig inszenieren KANN, artet in ein Martial-arts gegen Micheal-Jacksons-Thriller - Gehampele aus, dass man Tränen weint.

Das Finale ist ziemlich trashig, aber ganz nett: Mutanten-Milla gegen Klob-Monster.

Fazit: Letztlich ungemein schwacher Film, der seine Befürchtungen noch unterbietet. Nur als unfreiwilliger Müllfilm geeignet.

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