Resident Evil - Apocalypse…(mit kleinen Spoilern)
…ist mindestens zwei Nummern besser als der absolut fade erste Teil. Dies liegt vor allem daran, dass diesmal nicht wieder vergeblich versucht wurde, Beziehungen und Emotionalität zwischen den Figuren vorzutäuschen, sondern sich auf das Wesentliche für einen solchen Streifen konzentriert wurde: Schnelle Action, ein paar schöne Schockmomente und eine klare Abgrenzung zwischen Gut und Böse.
Das ganze wurde dann um eine in sich einigermaßen schlüssige Handlung gebaut und schon war ein unterhaltsamer Horror-Action-Schinken fertig.
Der Handlungsstrang von Resident Evil – Apocalypse schließt unmittelbar an seinen Vorgänger an, weshalb es empfehlenswert ist, beide Teile möglichst zeitnah zu schauen. Inhaltlich führt diese Verknüpfung zum einen dazu, dass man dem ersten Teil wenigstens noch die Daseinsberechtigung als Vorgeschichte einräumen kann, und zum anderen ergab sich für Teil 2 die Möglichkeit, weitgehend auf erläuternde Vorgeschichte oder Rückblenden zu verzichten, was dem Erzähltempo sehr gut getan hat. Dieses ist unglaublich hoch und dem Zuschauer bleibt keine Zeit zum verschnaufen.
Ähnlich sind auch die Action-Szenen gestaltet, schnelle Schnitte, abgedrehte Optik, cool und unterhaltend. Deutlich besser und professioneller wirkend als noch beim Vorgänger. Natürlich fällt das hier auch leichter, da es nicht ständig gegen rumstolpernde Zombies, sondern häufiger auch gegen das Venom-Wesen, das schon im ersten Teil zu den seltenen Höhepunkten gehörte, gegen die mutierten Dobermänner, gegen Soldaten der Umbrella Corp. und natürlich gegen das Nemesis Projekt, einem wahren Fleischklops mit Mini-Gun und Raketenwerfer, geht. Gerade dieser Kampfgigant macht beim Zusehen wirklich Spaß. Aber auch in der Art der Bekämpfung der verschiedenen Gegner wird reichlich variiert. Vom präzisen Heckenschützen bis zur Munitionsschlacht, von fliegenden Messern bis zu bloßen Fäusten wird dem geneigten Publikum hier alles geboten.
Selbstverständlich gibt es da nichts was man nicht so oder so ähnlich schon mal gesehen hätte, aber dennoch macht das ganze Primborium mächtig was her.
Außerdem gibt es für die kleine Auflockerung zwischendurch noch einen schwarzen Taxifahrer, der den ein oder anderen markigen Oneliner loslässt, die, so merkwürdig das für einen solchen Film scheinen mag, immer im richtigen Moment zünden und eigentlich nie deplaziert wirken. Überhaupt gibt es eine viel größere Varianz in den Charakteren der Protagonisten, was sich auch sofort auf den Abwechslungsreichtum und damit auf den Unterhaltungswert des ganzen Filmes auswirkt.
Die Handlung ist deutlich logischer als noch beim Vorgänger. Das fängt schon damit an, dass die Umbrella Corp. Gesichter bekommt. Plötzlich gibt es zwar verwerfliche, aber dennoch nachvollziehbare Interessen auf Seiten des Bösen. Das ist aber eben auch nicht verwunderlich, da die Gefahr jetzt eben nicht mehr lediglich von hirnlosen Zombies, sondern von einem gigantischen Wirtschafts- und Forschungsunternehmen ausgeht. Diese nutzen eben den Ausbruch des T-Virus, um ihre damit verbundenen Forschungsprojekte „Nemesis“ und „Alice“ auszuprobieren und später gegeneinander auszuspielen.
Grundsätzlich gelungen ist auch, wie die Handlung aus Teil 1 in die Geschehnisse von Resident Evil - Apocalypse hineinspielt. Schade allerdings, dass dazu mehrmals eine inhaltsgleiche Rückblende verwendet wurde, die beim zweiten und dritten Mal für das Verständnis einfach nicht nötig gewesen wäre und deshalb zu sehr aufgesetzt wirkt. Weniger wäre da mehr gewesen.
Dieses Sprichwort bewahrheitet sich dann auch beim Thema Anspruch, der natürlich auch hier knapp über dem Erdboden dahinschleicht. Aber wenigstens ergibt sich die moralische Kritik an einem Unternehmen wie der Umbrella Corp. diesmal aus der Handlung und wird nicht einfach nur mit ein paar mauen Dialogen in den Raum gestellt.
Zum Schluss noch ein Wort über das Ende, dass wie schon im ersten Teil offen und vielversprechend gestaltet ist und somit einiges an Möglichkeiten für eine Fortsetzung zulässt, über die ich mich, solange sie im Stile dieses zweiten Teils gehalten wäre, wirklich freuen würde.
Genau 7/10 Punkte
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