Review

Im ersten Teil verbreitet sich durch einen Unfall in einem Labor der Umbrella-Corporation ein Virus, welches Tote zu Zombies macht. Bisher war das Virus in dem abgeschlossenen Komplex isoliert. Nun kommt die Firma auf die glorreiche Idee, den Komplex zu öffnen um mal reinzuschauen. Praktisch im gleichen Moment gerät die Lage wieder außer Kontrolle und nun ist die ganze Stadt betroffen. Die Untoten fallen über die Menschen her, die Stadt wird unter Quarantäne gestellt. Ein Professor nimmt von außerhalb Kontakt zu einer kleinen Gruppe auf, und verspricht ihnen sie aus der Stadt zu führen wenn sie dafür seine Tochter finden und mitbringen. Zu dieser Gruppe gehört auch Alice, die im ersten Teil knapp aus dem Komplex entkam.

Hier fängt dann das Grauen an und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Wir haben hier Horror-Action mit all ihren leider üblichen dunklen Seiten: Keine Logik, miese Schauspieler, dumme Dialoge. Dafür gibt es Action satt und die Effekte sind makellos.

Erstmal die Schauspieler: Sienna Guillory, was soll denn dieses Lara Croft-Outfit (kurze Hose, an den Oberschenkel angeschnallte Knarre)? Milla Jovovich ist da auch nicht viel besser. Schlimmer noch: Die beiden sind so verdammt tough, dass sie Arnold glatt zum Bettnässer degradieren. Und das ist so verdammt nervig. Abgebrühte Superfrauen nerven genauso wie hysterisch dauerschreiende Heulsusen. Wenn beide Sorten doch wenigstens mal die Klappe halten würden.
Der Rest ist nicht viel besser: Alle agieren erschreckend unerschrocken und lächeln sich nach jedem Zombiekopfschuss erleichtert zu. Sogar ein kleines Mädchen hat noch ein paar neunmalkluge Sprüche parat.

Nun zur Logik:
Beispiel: Umbrella will ihrem GAU mit einer nuklearen Bombe beenden und dem Rest der Welt einen Atomunfall vorgaukeln. Klar, es sind ja auch nur ein paar Tausend Bürger aus der Stadt entkommen die zumindest ungefähr beschreiben können, was abgegangen ist. Zudem dürfte sich eine Atombombenexplosion ETWAS von einem Reaktorunfall unterscheiden.

Und: Wäre es nicht einfacher gewesen ohne den schmalen Rettungsplan vom Professor auf eigene Faut aus der Stadt zu entkommen? Ich meine, bei DEN Superfrauen doch kein Problem, oder? Leider wäre damit der ganze Film überflüssig gewesen, aber das ist er qualitativ ohnehin:

Viele Schockeffekte basieren auf einem scheinbar völlig geräuschlosen Anschleichen von Freund oder Feind, die plötzlich in einer engen Kameraperspektive direkt neben jemandem auftauchen. Wenn ich mir das ganze in einer totalen Vorstelle, frage ich mich, wie derjenige das wohl gemacht hat? Einmal ist es sogar eine ganze Schar kleiner Kinder, die plötzlich einfach so hinter dem Opfer stehen. Das passiert ständig, es gibt keine Schrittgeräusche, nichts.

Wieso taucht Alice plötzlich in der Kirche auf? Wie hat sie es geschafft ohne Rampe mit einem Motorrad spek-ta-ku-lär durch ein Kirchenfenster zu springen. Fragen über Fragen; der Film ist voll von diesem Müll. Zu den Handgranaten und Panzerfäusten, die riesige Explosionen auslösen sage ich auch besser nichts mehr.

Noch ein Wort zum Schnitt: Wenn man es nicht drauf hat Choreografien zu entwickeln, dann sagen wir dem Cutter halt, dass er wild hin- und herschneiden soll, dann passts schon. Das scheinen sich zur zeit bedenklich viele Regisseure zu denken.

Fazit:
Wo Teil 1 noch ein ordentlicher Zombie-Action-Streifen war, haben wir hier einen oberdämlichen Film mit klug herumlallenden Kampfamazonen. Wenn man halbwegs bei Verstand ist, sollte man sich lieber Dawn of the dead 2004 anschauen. Da wird ein ähnliches Thema wesentlich besser behandelt.

3 Punkte für gute Effekte und Ausstattung (erinnert Nemesis übrigens noch wen an die Typen aus Farcry?)

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