Review

Nachdem "Resident Evil" im Jahre 2002 an den Kinos ordentlich Kasse machen konnte, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung das Licht der Welt erblickt. Regie in diesem Popcornspektakel übernahm hier der völlig unbekannte Alexander Witt. Paul Anderson, der Regisseur des ersten Teil, schrieb hier lediglich das Buch, denn wegen seinem "Aliens vs. Predator" Projekt hatte er keine Zeit auch noch Regie zu führen.

Der Film schließt quasi handlungsmäßig an Teil eins an (nennen wir es einmal großzügig Handlung), Alice (Milla Jovovich) und ihr Begleiter werden von den Umbrella-Wissenschaftlern für das sogenannte Nemesis-Projekt als Versuchskaninchen verwendet. Und auch der Hive wird wieder geöffnet, weil man neugierig ist, was dort unten passiert ist. Natürlich war dies der größte zu machende Fehler, denn der T-Virus breitet sich so auf ganz Racoon City aus. Als man merkt das in der Stadt nichts mehr zu retten ist, schottet man sie ab, die restlichen noch lebenden Menschen, darunter auch Jill Valentine (Sienna Guillory) müssen zusehen diesen Horror irgendwie zu überleben. Sie bekommen eine Chance noch zu entfliehen, wenn sie es schaffen ein kleines Mädchen zu retten, doch die Zombies werden immer mehr. Zufällig stößt Alice zu ihren, die den Experimenten entkommen konnte und unversehrt scheint, doch auf ihren ehemaligen Freund scheint das Nemesis-Projekt gravierende Auswirkungen gehabt zu haben....

Storymäßig ist also nichts wirklich Aufregendes zu erwarten, aber bei einem Autor wie Paul Anderson sollte man auch keinen Film wie beispielsweise "Forrest Gump" oder "Philadelphia" erwarten. Dazu fehlt im schlichtweg das Talent. Kreativität wiederum hat er reichlich, denn so auf einen Blödsinn muss man ersteinmal kommen. Doch wer Filme von Anderson kennt, der weiß, das diese, wenn man sich auf hirnlose Unterhaltung eingestellt hat, sehr unterhaltsam sein können. Auch "Resident Evil: Apocalyse" macht da keine Ausnahme.
Wenn man Logik und Sinn außen vor lässt, bekommt man wunderbares "No-Brain"-Popcornkino der schöneren Art präsentiert, denn welches inhaltliche B-Movie hat schon gut 50 Millionen Dollar zur Produktion zur Verfügung?

Schauspielerisch ist ebenfalls, wie auch schon im ersten Teil, eher niederes Niveau zu erwarten, aber bei einer so dürftigen Geschichte muss man sich als Darsteller auch nicht verausgaben. Auszeichnungen gewinnt man mit solch einem Film sowieso nicht und für das größtenteils anspruchslose Mainstreampublikum reicht auch eine eher schwache schauspielerische Darbietung.

Bei den Effekten wiederum hat man es diesmal besser hinbekommen, es sieht doch teilweise schon richtig nett aus. Das das Ganze mal wieder maßlos übertrieben und unrealistisch ist, nun ja, das dürfte ja wohl jedem schon klar sein, bevor er überhaupt diesen Film anschaut. Der Hammer ist aber das Nemesis-Vieh, was da abgeht ist schon krass - Mit Rocketlaucher und Gatling beginnt das Teil seine "Zerlegungsmission" - Actiontrash vom Feinsten, was Fans vom Troma und Co.bestimmt freuen wird.

Wenn man ein Fazit ziehen will, dann bleibt lediglich zu sagen: wer hier einen Film mit guten Dialogen, anspruchsvoller Story und guten Schauspielern erwartet, der ist hier definitiv falsch. Weder eine richtige Story, inhaltliches Niveau, Anspruch oder auch Atmospäre, sondern Trash in Reinkultur der Güteklasse 1A mit ordentlich Kawumm und Gekloppe wird hier geboten. Wer das erwartet, bekommt einen guten Film geboten, der ordentlich unterhält.
6 von 10 Punkten.

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