Review

Oh jeeeeehh...
Und dabei dachte ich vor meinem Kinobesuch an all die Beispiele für gelungenere Sequels, gerade im Zombiegenre, und dann haut es einen volle Kanne aus den Latschen, als man dieses Machwerk zu sehen bekommt. Dazu sei erwähnt, dass ich großer Fan der Videospiel-Reihe bin und mir die vermurkste Geschichte und die total falsch eingesetzten Charaktere bisweilen noch gesondert ekelhaft aufgestoßen sind.

Story Videospiel:
In Teil 2 und 3 der Spielereihe Resident Evil bricht der T-Virus in Raccoon City aus, der alle Menschen in Zombies verwandelt. Für einen Film hanebüchen, für ein Videospiel 1996/1997 ein Wahnsinns-Erlebnis. Ein paar Leute versuchen, der Stadt zu entkommen. Im Spiel ist sie soweit ich mich erinnere nicht schon hermetisch abgeriegelt. Neben tausenden von Zombies werden die Charaktere dabei auch von fieseren Elite-Monstren wie dem „Tyrant“ oder „Nemesis“ verfolgt, während sie den hintergründigen und vielschichtigen Ereignissen und Machenschaften des „Umbrella“-Konzerns auf die Schliche kommen. So entsteht knallhartes Einzel-Survival vor verlassener Kulisse, das im Spiel echt an den Nerven zehrt.

Story Film:
Die Stadt wurde von Zombies bereits überrannt, der Film steigt direkt so ein. Gleichzeitig hat man aber auch schon die Stadt hermetisch abgeriegelt und führt Personenkontrollen durch, da der Virus nicht unbedingt durch das Auge identifiziert werden kann. Doch während der Kontrollen bricht der Virus durch und man sieht sich gezwungen, komplett dicht zu machen, sodass niemand mehr rauskommt. So kämpfen drinnen einzelne Polizisten und S.W.A..T.-Kerle unter Benutzung der lizensierten Namen ums Überleben.
Da geht’s aber dann auch los. Mal abgesehen vom absolut harmlosen Splattergehalt des Films und dem Nichtvorhandensein von Spannung treten im Laufe des Films allerhand ulkige Gestalten auf, die die „Innovation“ des Films darstellen sollen – da wäre unter anderm Rambo-Milla-Jovovic, die aus dem Labor entkommen ist, ausgestattet mit übermenschlichen Kräften, die mit den Zombies wie in einem Superman-Comic aufräumt. Und als wenn das als Stilbruch nicht schon genügen würde, gesellt sich später auch Polizistenjäger Nemesis dazu (der sogar recht authentisch aussieht, genauso wie Sienna Guillory), um mit dem Trupp den Kampf aufzunehmen. Doch leider handelt es sich bei Nemesis im Film um ein Relikt eines Mitstreiter aus Teil 1, der seine Gefühle nicht verdrängen kann (sehr bewegend...) und später sogar noch für die Guten kämpft. Hinzu kommen selten dämliche Sprüche als notdürftiger Humor, damit noch das letzte Fünkchen Horror verloren geht und ein total deplazierter Thomas Kretschmann.

Zugegeben: ein Videospiel (wie dieses) in einen vernünftigen Film umzuwandeln, ist schwierig. Aber es sollte doch wenigstens möglich sein, auch daraus einen zumindest unterhaltsamen Schocker zu machen wie z.B. die Neuverfilmung zu „Zombi“. Es hat ja niemand ein Meisterwerk erwartet, aber das schlägt jedem Resident-Evil-Fan echt ins Gesicht.

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