Franks Bewertung

starstarstar / 9

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Der brasilianische Filmemacher José Mojica Marins will während der Weihnachtsferien das Drehbuch für seinen nächsten Film schreiben, mit dem er den Zé-do-Caixao-Kult endgültig schließen will. Das scheint ihm diese Filmfigur aber übel zu nehmen, denn José und seine Familie müssen sich mit ein paar unheimlichen Vorkommnissen herumschlagen. Schlußendlich sieht sich José direkt mit seiner „Erfindung“ konfrontiert, als während einer schwarzen Messe Zé do Caixao auftaucht und im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle losbricht.

Mit „The Bloody Exorcism of Coffin Joe“ dramatisiert José Mojica Marins seine Stellung innerhalb des modernen brasilianischen (Horror-)Kulturgutes, in dem er Realität und Fiktion wild durcheinandermengt. Zugleich versucht er, auf der von William Friedkin losgeschlagenen Welle von religiös angehauchten Horrorfilmen mitzuschwimmen. Höhepunkt der Handlung ist wieder einmal eine lange Sequenz, in der die Höllenqualen durch Folter, Vergewaltigung und Mord auf drastische Weise verbildlicht werden. Das Duell zwischen Marins und Zé spielt sich zwar innerhalb einer schwarzen Messe ab (Sonst ist es immer die Hölle selbst, die der Zuschauer zu sehen bekommt), doch werden auch in ihr ausgeklügelte Sadismen und Kannibalismus gefeiert. Fazit: Schwer verdaulich– eben ein echter Marins. Des weiteren mit Marcello Picchi, Ariane Arantes, Marisol u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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