Diese Qual, diese Pein. Dieser Film hat mehr Schmerzen in mir hervorgerufen, als alle Schmerzen meines Lebens vereint. Ich möchte diese Kritik als Warnung verfassen. Diesen Film anzuschauen, bedeutet 1 ½ Stunden seines Lebens zu verschwenden.
Eines der berühmtesten Märchen des Grimmschen Universums – „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ dient als Konstrukt für diese Machwerk absoluten Lächerlichtums. Die Kinovorschau machte durchaus Lust darauf, diesen Film anzusehen und auch die großen Namen, die diesen Film schmücken [u.a. Otto Waalkes, Heinz Hoenig, Cosma Shiva-Hagen etc.] wirkten durchaus beeindruckend. Viel Promotion macht aber noch keinen guten Film.
Die Pointendichte dieses Films ist zwar hochgestreut, jedoch verursacht nur etwa jeder zehnte bis zwanzigste Witz auch ein Lächeln – meist ein müdes Lächeln. Otto Waalkes versucht sich noch ein [hoffentlich letztes] Mal mit seinen alten Kalauern zu etablieren. Mirko Nontschew scheint wie immer kein bisschen still sitzen zu können, was ihn aber nicht amüsant macht, sondern einfach nur zu einem Trottel mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom macht. Markus Majowski als Salat-Zwerg wirkt wie eine Kartoffel im Wurstsalat. Dies ist nur eine kleine Auswahl derer die in diesem Film mitspielen; die Masse der Comedians die für diesen Film anscheinend ihre Seele für mindestens einen Cameo-Auftritt verkauft haben ist schier unendlich. Ausnahme ist übrigens Nina Hagen, die ein tolle böse Hexe abliefert – für die nächste seriöse Verfilmung des Märchenstoffes wäre sie prädestiniert.
Dieser Film scheint vom Witzniveau an Kinder von 6-10 Jahren gerichtet zu sein – daher rührt vermutlich auch die Freigabe „ab 6“. Sollten sich Eltern auf diese Kritik verirren, die sich überlegen mit ihren Kindern in diesen Film zu gehen, so muss in jedem Fall abgeraten werden. Es wird hier ein Weltbild vermittelt, dass einfach unzeitgemäß und falsch wirkt. Kinder bekommen mit diesem Film eine seltsame Weltsicht geliefert – Erwachsene werden angewidert sein. Frauen werden generell als „Schlampe“ tituliert, Schwarze sind „Neger“ und es wird unterstellt, dass diese des Deutschen nicht mächtig sind: „Ich sagte ‚Jäger’; nicht ‚Neger.’“ Einer der Zwerge hat ein Problem damit Frauen zu schlagen – er will, aber kann es einfach nicht. Daraufhin bringt Schneewittchen ihm dies bei. Diese Dinge sind im Film auf keineswegs lustige Art und Weise dargestellt, sondern einfach nur degradierend. Vielleicht finden Kinder diese Art Witze sehr lustig, aber ist es wirklich positiv, so etwas dann auch darzustellen?
Auch filmisch gesehen ist dieses Produkt der deutschen Filmindustrie keine Highlight. Licht, Set, Requisiten und Kostüme sind unteres Mittelmaß. Ein paar Spezialeffekte hat dieser auch, jedoch wirken sie meistens laienhaft – das Effektbudget wäre besser in gute Drehbuchautoren investiert gewesen.
Wenn dieser Film die Zukunft des deutschen Komödienfilms darstellt, so muss man sich grauenvoll abwenden. Man kann nur auf bessere Zeiten hoffen...