Review

Durch giftige Abfälle, die ein Chemie-Konzern in der Kanalisation entsorgt, erwächst erneut ein Alligator zur überdimensionalen Fress-Maschine heran. Ein Cop-Duo und ein paar eilens zu Hilfe gerufene Krokodil-Jäger versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen und dem Riesen-Reptil mit Dynamit und Bazookas zu Leibe zu rücken. Die elf Jahre nach Lewis Teagues "Horror-Alligator" nachgeschobene Fortsetzung entpuppt sich eher als kaum vertuschtes Remake, das allerdings in der vorliegenden Form echt keinen mehr juckt, am allerwenigsten den deutschen Verleiher, der sich passenderweise sogar den "Horror"-Präfix bei der Umtitelung gespart hat. Der hintersinnige Witz und die sanfte Ironie des Originals sind ohne die Beteiligung eines Drehbuch-Könners wie John Sayles passé, geblieben ist nur langweiliger Tierhorror-Schmonzes nach Schema F. Die Alligator-Attrappen-Technologie hat sich zwischenzeitlich ebenfalls nicht nennenswert weiterentwickelt, ganz im Gegenteil, die titelgebende "Mutation" sieht sogar um einiges mieser aus als die Gummi-Krokodile aus einigen italienischen Vertretern dieser Sparte ("Der Mörder-Alligator" und "Killer-Crocodile II - Die Mörderbestie" kommen einem da in den Sinn). Peinlicherweise werden hier sogar erkennbar einige F/X-Shots aus dem Vorgänger recycelt, ein knallharter Beleg dafür, dass irgendjemand mal wieder nicht genügend Kohle locker gemacht hat. Regisseur Jon Hess inszeniert die Chose im gegebenen B-Movie-Rahmen zwar einigermaßen routiniert runter, kann aber nicht mal den Entertainment-Level und das Niveau seines doch wesentlich ansehnlicheren Monsterfilm-Debüts "Watchers" erreichen und bringt insgesamt betrachtet gerade mal unterstes Mittelmaß zustande. Einen vergleichbar charismatischen Hauptdarsteller wie Robert Forster im Original vermisst man hier zudem schmerzlich, und wenn Richard Lynch nicht nach der Halbzeitmarke auftauchen und den Henry Silva machen würde, wäre die Angelegenheit völlig vergessenswert...

4/10

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